Der Weihnachtsmarkt und der Einzelhandel ergänzen sich und sorgen gegenseitig für mehr Besucherinnen und Besucher. Foto: Schlie
Weihnachten

Verluste im Weihnachtsgeschäft

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Handelsverband blickt pessimistisch auf die kommende Zeit – Märkte sollen helfen

Nicht mehr lange und in der Bremer Innenstadt leuchten wieder die Buden vom Weihnachtsmarkt und es riecht nach Glühwein, gebrannten Mandeln und Bratwurst. Deswegen wird es auch langsam Zeit, sich um die Weihnachtsgeschenke für die Liebsten zu kümmern.

Doch der Bremer Einzelhandel erwartet in diesem Weihnachtsgeschäft Probleme: „Es wird genau so schwierig wie im vergangenen Jahr. Die Inflation sinkt zwar ein wenig, doch die Konsumlaune der Menschen ist niedrig“, erklärt Jan König, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordwest. Er habe die Sorge, dass die Saison mit einem Minus abgeschlossen wird.

Ein reales Minus

„Die Prognose ist, dass wir zwar ein Plus von 1,5 Prozent erlangen, wenn man die Preissteigerung dort allerdings herausrechnet, ist es eigentlich ein Minus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, prophezeit König. Auch der Online-Handel ist betroffen. „Bereits zum zweiten Mal in Folge wächst der Online-Handel nicht und wir erwarten einen realen Preisverlust von vier Prozent“, sagt König. Dabei mache das Weihnachtsgeschäft einen großen Anteil am Jahresumsatz aus.

Schwierig sei in diesem Jahr auch, dass die Weihnachtssaison zwei Tage kürzer ausfällt, da Heiligabend auf einen Sonntag fällt. „Die Leute werden natürlich trotzdem Geschenke kaufen und Geld ausgeben. Aber vielleicht ein bisschen weniger als in den Jahren davor“, vermutet der Hauptgeschäftsführer. Einen Lichtblick gebe es allerdings: Der Arbeitsmarkt ist stabil im Einzelhandel und somit aktuell eine Stütze.

518 Euro für Geschenke

Optimistischer sieht es eine Studie der FOM Hochschule: Nur jeder Fünfte in Bremen wolle sein Budget für Weihnachtsgeschenke reduzieren. Die Befragten würden im Durchschnitt 518 Euro ausgeben. „Globale Krisen, Unsicherheiten und eine schwierige wirtschaftliche Lage haben nach unseren Zahlen kaum einen Einfluss auf die vorweihnachtliche Kauflaune“, sagt der wissenschaftliche Leiter der FOM Weihnachtsstudie, Oliver Gansser.

„Die durchschnittlichen Ausgaben für Geschenke zeigen erneut den hohen Stellenwert von Weihnachten bei vielen Menschen, was sicher mit einem Wunsch nach Kontinuität und Tradition zusammenhängt“, so Gansser.

Weihnachtsmärkte locken an

Ein wichtiger Bestandteil für den Einzelhandel zu Weihnachten sind die Weihnachtsmärkte: „Ohne die Weihnachtsmärkte würde in viele Innenstädten kein Weihnachtsgefühl aufkommen und viele würden vielleicht eher online Geschenke kaufen, weil sie gar nicht in die Stadt kommen“, vermutet König und findet, dass man da nicht nachlassen, sondern eher noch gemeinsam mit den Märkten und den Städten eine Schippe drauflegen könne, um die Menschen anzulocken.

Carolin Reuther, Geschäftsführerin der City Initiative betont: „Allein vier Marktangebote, vom traditionsreichen Weihnachtsmarkt, dem Schlachte-Zauber, den Winterhütten in der Lloyd Passage bis hin zum neuen Ansgari Winterwald – sorgen für ein festliches Ambiente und zusätzliche Besuchsanlässe.“ Deswegen erwartet sie gute Umsätze für den innerstädtischen Handel in Bremen.

„Die Menschen verbinden die Besuche der Geschäfte mit einem Bummel über den Weihnachtsmarkt und umgekehrt. So ergänzen wir uns“, findet König. Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbands erklärt: „Ohne Einzelhandel hätten wir keinen Weihnachtsmarkt.“ Es sei ein Zusammenspiel, dass beiden Institutionen Kunden bringen würde. In Bremen geht der Weihnachtsmarkt vom 27. November und geht bis 23. Dezember.

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