Deutliche Warnhinweise auf den Verpackungen halten nur wenige Raucher vom Zigarettenkonsum ab. Foto: Agentur LMZ
Entwöhnung

Vier A-Tipps gegen Rauch-Verlangen

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Wie man von der Zigarette wegkommt: Aufschieben, Ausweichen, Abhauen, Ablenken.

Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gaben am Lesertelefon Ratschläge, wie man von der Zigarette wegkommt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Leser-Frage: Ich weiß nicht, ob eine Vorbereitung auf den Rauchstopp wirklich sein muss. Meine Frau hat vor einiger Zeit einfach so aufgehört, völlig problemlos.
BZgA: Es gibt viele Raucher, die nach dem Aufhören keinerlei Probleme haben. Aber ebenso viele bekommen es mit Entzugssymptomen zu tun, wie beispielsweise Verlangensattacken. Hat man sich vorher damit beschäftigt, ist man darauf eingestellt und weiß mit einiger Sicherheit, was zu tun ist – ob man besser einen Apfel isst, einen Knetball knetet, Liegestütze oder Atemübungen macht.

Wie bekommt man die Verlangensattacken in den Griff?

Denken Sie immer daran, dass es nur einige Minuten sind, die Sie überstehen müssen. Dabei helfen die vier A-Tipps: A wie Aufschieben: Atmen Sie zehnmal tief ein und aus. Vertrauen Sie darauf, dass das Verlangen schwächer wird und dann gar nicht mehr zu spüren ist. A wie Ausweichen: Gehen Sie Situationen aus dem Weg, die schwierig für Sie sein könnten, wie die Zigarettenpause. A wie Abhauen: Verlassen Sie den Ort oder die Situation, wenn es stressig wird, bis Sie sich besser fühlen und das Verlangen nachlässt. A wie Ablenken: Ersetzen Sie die Zigarette bewusst durch Anderes, das Ihnen Spaß macht und möglichst unvereinbar mit dem Rauchen sind. Seien Sie kreativ und probieren Sie Verschiedenes aus.

Mein Arzt empfahl mir professionelle Hilfe, um mit dem Rauchen aufzuhören. Das hat mich ziemlich runtergezogen. Ich bin also zu schwach, um etwas selbst zu schaffen.

Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche: Mit dem Rauchen aufzuhören, ist immer eine beachtliche Leistung – ganz gleich wie man es schafft. Seien Sie stolz auf sich, dass Sie dran bleiben und einen neuen Versuch wagen. Professionelle Hilfe erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rauchstopp gelingt. Suchen Sie sich Gleichgesinnte wie beispielsweise im Forum der BZgA. Sie werden erstaunt sein, wie viele Raucher ähnliche Gedanken haben wie Sie. Und wie erleichternd es sein kann, gemeinsam aufzuhören.

Ich suche nach Unterstützung. Bezahlt die Krankenkasse eventuell Kurse?

Es gibt Gruppenkurse zur Raucherentwöhnung, deren Kosten von manchen Krankenkassen bezuschusst werden. Unter www.anbieter-raucherberatung.de finden Sie eine Datenbank, in der man nach solchen Kursen am Wohnort suchen kann. Außerdem gibt es von Broschüre bis online-Kurs so ziemlich alles an Unterstützungsmöglichkeiten. Bitte beachten Sie, dass es sich um Angebote handelt – nicht jedes muss auf Sie passen.

Können Sie etwas dazu sagen, wie Nikotinpflaster funktionieren? Vielleicht kann mir das als starkem Raucher helfen, von den Zigaretten wegzukommen.

Nikotinpflaster geben das Nikotin langsam und kontinuierlich über die Haut in den Körper ab. Ein Pflaster wird nach dem Aufstehen auf die Haut geklebt und für 16 bis 24 Stunden dort belassen. Es kann zum Beispiel auf die Innen- oder Außenseite des Oberarms, auf den Schulterbereich oder die Hüfte aufgebracht werden. Wichtig: Damit es gut hält, muss das Pflaster für etwa 10 bis 20 Sekunden auf die saubere, trockene und nicht eingecremte Hautstelle gedrückt werden. Außerdem sollten die Pflaster jeden Tag auf eine andere Stelle geklebt werden. Die Behandlung dauert etwa zehn Wochen. Währenddessen wird die Dosierung schrittweise verringert. Dosierung und Behandlungsdauer richten sich danach, wie viel man zuvor geraucht hat. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten.

Was sagen Sie zu E-Zigaretten? Kann man sie statt Tabak nutzen?

E-Zigaretten werden oft als Hilfe zur Tabakentwöhnung beworben. Ob sie Raucherinnen und Rauchern tatsächlich helfen, weniger zu rauchen oder ganz auf Tabak zu verzichten, wurde bislang nur in wenigen wissenschaftlichen Studien untersucht. Die Ergebnisse von zwei Studien deuten an, dass nikotinhaltige E-Zigaretten die Tabakentwöhnung etwas erleichtern könnten. Grundsätzlich zum Rauchstopp empfohlen werden sie allerdings nicht, da Studien zu den gesundheitlichen Folgen eines langfristigen Konsums noch fehlen.

Hilfe bei der Entwöhnung

Beratung für Rauchentwöhnung der BZgA: Telefon: 0 800 - 8 31 31 31 (kostenlos auch aus dem Mobilfunknetz) Mo.-Do. 10-22 Uhr, Fr.-So. 10-18 Uhr
Infos und Ausstiegsprogramm: rauchfrei-info.de
Kurse in Wohnortnähe: rauchfrei-programm.de

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