Henning Lühr, bis Mitte 2020 langjähriger Staatsrat beim Senator für Finanzen in Bremen, hat privat viele Leidenschaften: Seine Familie, Katzen, Kochen und Bücher. Seit 2021 ist Lühr Honorarprofessor für Verwaltungswissenschaften an der Hochschule Bremen und arbeitet darüber hinaus als Rechtsanwalt; in seiner Freizeit schreibt der 73-Jährige Bremer mit Leidenschaft, Witz und Akribie Bücher. Neben Titeln zur Bürokratie-Satire und Kochbüchern hat er in diesem Jahr ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene herausgebracht. Und nun kommt seine Liebe für Katzen ins Spiel.
Schutz der wilden Katzen
In dem Buch „Mizi & Miguel“ kämpfen zwei Katzen für die Rechte der Wildkatzen. Bei Mizi handelt es sich um Lührs eigene Katze, Miguel ist dagegen eine fiktive Figur. „Während eines Mallorca-Urlaubes erfuhr ich, dass Wildkatzen in Spanien nicht gut behandelt werden“, berichtet Lühr. Sie würden in Einrichtungen, Gefängnissen ähnlich, auf engstem Raum und unter erbärmlichen Zuständen vegetieren. „Davon erzählte ich Katze Mizi Zuhause und malte aus Spaß Zeichnungen. Meine Familie überzeugte mich, daraus ein Buch zu machen“, erinnert sich Lühr. Alle Honorare spendet er für Wildkatzen, einerseits für die Unterstützung des Futterplatzes für wilde Katzen beim Speicher XI in Bremen Walle, darüber hinaus für den Verein „Wild und frei“ Katzenhilfe Bremerhaven, der sich um die wilden Katzen im Fischereihafen kümmert.
Zum Inhalt
Kater Miguel lebt in den Bergen von Mallorca in einem Baumhaus. Der Straßenkater ist in Barcelona aufgewachsen, spricht acht verschiedene Katzensprachen fließend und ist Präsident der „International Wildcat Union“. In dieser Funktion erfährt er von einem Gefängnis für Katzen, die kein Zuhause haben. Sie werden im „Prison de Gato“ festgehalten und sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Gemeinsam mit Comandante Luisa tüftelt Miguel einen Plan aus, um die Katzen zu befreien. Den Fluchttunnel graben befreundete Maulwürfe.
„Miguel ist ein sehr selbstbewusster und kämpferischer Kater“, sagt Lühr über seine Buchfigur. „Wenn er in den Spiegel schaut, dann denkt er, er sei ein Löwe.“ Diese Selbstüberschätzung wird ihm zum Verhängnis: Miguel wird verhaftet. Der Fall kommt vor den Internationalen Katzengerichtshof in Straßburg, sogar die „Cat World Press“ berichtet in einer Sonderausgabe darüber. So erfährt Mizi im fernen Bremen davon. „Sie ist eine erfahrene Fachanwältin für internationales Wild- und Haustierrecht“, sagt der Buchautor schmunzelnd.
Auf 48 Seiten mit humorvollen Texten und fantasievollen Zeichnungen ist nachzulesen, wie es Mizi gelingt, Miguel freizubekommen. Das Hardcover-Buch ist im Kellner Verlag erschienen und für 18 Euro im Buchhandel erhältlich.