Das Familienzentrum (FZ) Fröbelschule bangt um seinen Fortbestand. Durch die erhöhte Schülerzahl braucht die Fröbelschule die Räumlichkeiten, die derzeit von dem FZ genutzt werden. In dem Ausschuss für Soziales und Gesundheit wurde in der Vergangenheit über alternative Standorte diskutiert. Das Thema wurde in der vergangenen Ratssitzung am 2. November vorerst zum letzten Mal diskutiert.
„Das Familienzentrum hat 21 Projekte und viele Ehrenamtliche. Diese würden verloren gehen und nicht wiederkommen, wenn es schließen muss“, beschreibt Uwe Dähne, Vorsitzender des Kinderschutzbundes, die Lage. Im FZ würde der soziale Kitt gewährleistet werden, die Gesamtheit der Ehrenamtlichen spricht 13 Sprachen, wodurch die Bevölkerung in Delmenhorst miteinander kommunizieren kann. „Zugewanderte bekommen hier Unterstützung“, setzt sich Dähne weiter für den Erhalt ein.
440.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen
„Die Arbeit des Familienzentrums wird nicht in Frage gestellt“, versichert Murat Kalmis (FDP). Eine Lösung müsse gefunden werden. Für die Ratsmitglieder steht allerdings fest, dass der Umzug des FZ weder ins St. Josef Hospital (JHD) noch in die ehemaligen Rappelkiste stattfinden kann.
Für die zweite Variante, die zuvor präferiert betrachtet wurde, müssen immerhin 440.000 Euro für diverse Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten aus dem Haushalt genommen werden. Dies sei derzeit nicht tragbar. „Die CDU, SPD und FDP haben gemeinsam einen Vorschlag erarbeitet, in dem das FZ erstmal in den Räumlichkeiten der Fröbelschule bleibt“, so Kalmis. Als Kompromiss könne das FZ bis August nächsten Jahres dort bleiben. In der Zwischenzeit müsse eine Lösung für die Zeit danach gefunden werden. „Die Kommunen sind am Limit mit den Integrationsströmungen. Wir haben die Situation dank unserer FZ gut im Griff, sie sind unverzichtbar“, ehrt Hasan Bicerik (SPD) die geleistete Arbeit.
Temporäre Lösung
„Unersetzliche und gute Arbeit kostet Geld“, so Alexander Mittag (SPD). Mit dem temporären Beibehalt des FZ am derzeitigen Standort wäre jedoch noch keine dauerhafte Problemlösung gefunden und der Rat wird sich im nächsten Jahr erneut damit beschäftigen müssen.
„Die Fröbelschule hat einen zusätzlichen Raumbedarf, den sie spätestens ab August benötigt. Der Kompromiss hat nur unter Vorbehalt Bestand und bedarf einer Prüfung“, so Markus Pragal, Erster Stadtrat.
Die temporäre Fortführung am derzeitigen Standort wurde einstimmig beschlossen.