Das Konzept von Bernhard Paul und Patrick Philadelphia für Roncallis ersten Bremer Weihnachtscircus ist voll und ganz aufgegangen. Die Premiere am 16. Dezember begeisterte und verzauberte Klein und Groß gleichermaßen. Noch bis zum 7. Januar 2024 hat man Gelegenheit, dass Gesamtkunstwerk auf der Bürgerweide zu erleben. Man sollte ausreichend Zeit einplanen – und zwar bereits vor der Show.
Denn zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn öffnet das Café des Artistes im Vorzelt. Schon auf dem Weg dahin beginnt der Kurztrip in ein märchenhaftes Winter-Wunderland. Rund um Vor- und Hauptzelt stehen zahlreiche geschmückte und beleuchtete Tannenbäume, drinnen setzt sich die liebevolle Dekoration fort. Es gibt sogar ein historisches, voll funktionstüchtiges Oldtimer-Karussell. Im Hauptzelt sind Licht und Optik ebenfalls an das Thema angepasst. Die Artisten sind allesamt hochkarätig, das Orchester spielt live und das Roncalli-Ballett verzaubert mit farbenfrohen und fantasievollen Kostümen.
Lili Paul-Roncalli, Tochter des Roncalli-Direktors Bernhard Paul, selber Artistin, Model und Gewinnerin von „Let’s-Dance“, beeindruckt mit einer Kontorsionsnummer. Für staunende Gesichter sorgen Benno und Max mit einer Nummer, die auf Akrobatik, Comedy und wirbelnde Diabolos setzt.
Schwindelerregende Artistik hoch oben in der Luft präsentieren gleich mehrere Frauen und Männer. So unterschiedlich ihre jeweiligen Kunststücke sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind spektakulär und in der Regel rasant vorgetragen. Ganz anders der Drahtseilakt von Eliza Khachatryan. Ruhig und kontrolliert geht sie auf Zehenspitzen über das Seil, hebt ein Bein, macht einen Spagat oder springt in die Luft. Ebenfalls hoch in der Luft auf einem Gestell präsentiert das Duo Intension (Mariia Boldyreva und Ruslan Sementsov) sein Können. Sementsov fungiert für seine Partnerin als eine Art menschliche Schaukel. Er gibt ihr mit seinen Händen Schwung, lässt sie los und sie wirbelt durch die Luft, macht Salti, bevor sie wieder sicher von ihrem Partner aufgefangen wird.
In der Nummer „Circo Roncalli Eisbären“ dressiert eine zierliche Frau drei täuschend echt aussehende Eisbären. Die animatronischen Tiere sind nur eines von vielen Höhepunkten der Show.
Für gute Laune und Kurzweil in den Umbaupausen sorgen gleich mehrere Clowns. Während das Duo Aga Boom auf klassische Clownerie setzt, unterhält Professor Wacko mit einer einzigartigen Slapstick-Nummer rund um ein Trampolin. Gabor Vosteen begeistert mit einer virtuosen Blockflöten-Comedy, bei der er bis zu fünf Flöten gleichzeitig erklingen lässt.
Noch bis zum 7. Januar gastiert Roncallis „Weihnachtscircus“ auf der Bürgerweide. Shows beginnen in der Regel täglich um 15 und 19.30 Uhr. An Heiligabend wird nur um 14 Uhr gespielt, an beiden Weihnachtstagen sowie an Neujahr um 14 und 18 Uhr und am Schlusstag um 11 und 15 Uhr. Der 2. Januar ist spielfrei.
Fazit:
Ein schöneres Weihnachtsgeschenk als einen eigenen Weihnachtscirkus konnte Roncalli den Buten- und Binnenbremern nicht machen.