Woran erkennen die Delmenhorster alle Jahre wieder, dass die Adventszeit eingeläutet ist? Nein, ein Blick auf den Kalender ist gar nicht nötig. Von der Brechtstraße geht seit über zwei Jahrzehnten in der Vorweihnachtszeit ein Strahlen aus, das für viele mittlerweile zum Fest dazugehört wie der Tannenbaum und das Christkind.
Das traditionelle Weihnachtshaus von Sven und Martina Borchart glänzt in diesem Jahr mit über 60.000 Lichtern. Die Besucher können wieder unzählige liebevolle, dekorative Details bestaunen, wenn die Beleuchtung am morgigen ersten Advent um 16 Uhr erstmals eingeschaltet wird. Dabei hat der gelernte Dreher Sven Borchart auch wieder an ein paar Neuerungen gewerkelt. So gibt es nun große, goldene Schleifen, vier neue Tannenbäume und rote leuchtende Sterne. Der passionierte Handwerker darf für größere Projekte sogar die Maschinen seines Arbeitgebers, Lünzmann Maschinenbau und Schweißtechnik, nutzen. „Dafür bin ich meinem Chef sehr dankbar“, freut sich Borchart.
Glühwein am ersten Advent und an Nikolaus
Außerdem wurden große Kugeln ausgetauscht und die kleine Eisenbahn fährt eine andere Strecke. Sie dreht nun ihre Runden über dem Teich und nicht mehr in der Garageneinfahrt, was einen erfreulichen Grund hat. Die Borcharts bieten nach dreijähriger Pause endlich wieder einen Glühweinausschank an. Am ersten Advent sowie am Nikolaustag, 6. Dezember, kann man sich jeweils ab 16 Uhr mit dem heißen Getränk beim Betrachten der strahlenden Weihnachtswelt aufwärmen. Bis einschließlich Silvester wird das Weihnachtshaus jeden Tag von 16 bis 21 Uhr eingeschaltet sein. Die Brechtstraße ist während dieser Wochen erklärte Anliegerstraße. „Das hat sich bewährt“, weiß Borchart.
Alles mit LED
Die Beleuchtung ist komplett auf LED umgestellt. Laut Sven Borchart betragen die Stromkosten dafür pro Tag 4,50 Euro – für die gesamte Weihnachtshaussaison 130 bis 150 Euro. Zudem haben die Borcharts seit diesem Sommer auch ein Balkonkraftwerk auf dem Garagendach. „Damit haben wir unseren Strom für den Winter quasi im Sommer schon vorproduziert“, sagt der Hausherr.
Doch das Weihnachtshaus dient natürlich, wie in jedem Jahr, nicht nur dem festlichen Augenschmaus. Die Familie sammelt erneut Spenden für das heilpädagogische Reiten der Förderschule an der Karlstraße. „Ohne diese Aktion würde es das gar nicht mehr geben. Mittlerweile können sogar zwei Klassen daran teilnehmen“, weiß Borchart. So sei die alljährliche weihnachtliche Lichterwelt für den guten Zweck nach wie vor „eine Riesen-Herzensangelegenheit.“