Das Thema Gewerbegebiet West treibt viele Bürgern Grasbergs nach wie vor um, was man auf der jüngsten Sitzung des dortigen Planungsausschusses erleben durfte. Der Sitzungsssaal der Gemeinde war zum sprichwörtlichen Bersten mit Einwohnern gefüllt. Das einzige nennenswerte Thema auf der Tagesordnung: besagtes Gewerbegebiet. Es stand eine umfangreiche Präsentation des Instituts für Stadt- und Raumplanung (Instara) an. So viel vorweg: Die Planer sehen der Fortführung des Vorhabens nichts im Wege.
Jörn Schumm (Grüne) sieht es angesichts der Starkregenereignisse, die der Klimawandel mit sich bringt, als nicht hinreichend an, dass das für die zu versiegelnde Fläche zu schaffende Regenrückhaltebecken Normvorgaben entspreche. Er beantragte die Durchführung einer Berechnung, was mit dem Gewerbegebiet passieren würde, sollten sich Regenfälle wie im vergangenen Sommer wiederholen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Einen weiteren Erfolg konnten hingegen die Pläne zu dem Gewerbegebiet als solches verbuchen. Diese wurden angenommen, allein die Grünen-Fraktion stimmte dagegen.
Die Fraktion der CDU erläuterte während der Sitzung, es sei nun wichtig, Grasberg zu erweitern und etwas für die Bürger zu tun. „Wir stehen für Arbeitsplätze“, sagte Kai Entelmann (CDU).
Fragen der Einwohner
Die Bürger brachten einige Fragen auf. So etwa, was die Nachnutzung des alten Edeka-Geländes betrifft. Sei geplant, das Grundstück zu renaturieren, wollte eine Bürgerin wissen. Die Planungen seien noch nicht derart fortgeschritten, dass man konkret sagen könnte, was denn nun mit dem Gelände konkret geschehe, eine Renaturierung des Areals wird jedoch ausgeschlossen, so Claus Meyer von der Siegfried Schausberger Grundstücks GmbH.
Anwohner aus dem Gebiet Wiesendamm, direkt an der Wörpe gelegen, wollten wissen, ob etwas dagegen getan werde, dass in ihren Kellern Feuchträume bestehen. Hierauf antwortete Meyer, dass Hauseigentümer hier selbst in der Verantwortung stünden.
Aus den Plänen von Instara wurde später außerdem ersichtlich, dass das geplante Gewerbegebiet kaum im Überschwemmungsgebiet um die Wörpe liegt. Der Abfluss aus dem Regenrückhaltebecken sei außerdem mit einer Drosselung verbunden, wodurch die Menge an Wasser, die dem Fluss zugeführt wird, kontrolliert werde.