Tom Hengst mag die Bremer Vibes: Am 12. März kommt er nach Bremen. Foto: pv Tom Hengst mag die Bremer Vibes: Am 12. März kommt er nach Bremen. Foto: pv
Konzert

Anti-Haltung zu Mainstream

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Der Hamburger Rapper Tom Hengst kommt in den Bremer Tower

Weser Report: Ihr Künstlername ist Hengst – warum?

Tom Hengst: Das war eine Idee, die ich mit ein paar Freunden hatte. Wir haben einen Namen gesucht und irgendwann kamen wir auf Hengst. Das gefiel mir, weil es sich so ähnlich anhört wie Tom Hanks.

Was verbindet Sie mit dem Schauspieler?

Nicht viel, aber ich mag ihn sehr. Mein Lieblingsfilm ist „Catch me if you can“.

Sie stehen für eine neue Generation deutscher Rapper. Macht Sie das stolz?

Es macht mich schon stolz, Teil dieses Rap-Geschehens zu sein. Aber es ist natürlich auch ein großes Stück Verantwortung, das uns da weitergegeben wurde.

Spiegelt sich diese Verantwortung auch in den teils sozialkritischen Texten wider?

Am Ende des Tages geht es mir um die Community. Darum, Gleichgesinnte zu finden. Trotzdem ist das, was gerade in Deutschland passiert, nicht mehr zu tolerieren. Und das taucht in meinen Texten immer wieder auf. Ich finde es wichtig, sich zu positionieren – gerade als Künstler, als Rapper. Deswegen war ich beispielsweise auch auf der Demo in Hamburg.

Sie haben mal gesagt, Ihr Sound sei nicht radiotauglich. Ist es nicht schwer, außerhalb von Mainstream erfolgreich zu werden?

Bekannt oder berühmt zu sein war nie mein Anspruch. Im Gegenteil, ich habe eher eine Anti-Haltung zu Mainstream. Ich wollte einfach das, was ich schon in meiner Jugend gerne gemacht habe, selber machen. Nur qualitativ hochwertiger. Und inzwischen ist es ja so, dass sich die Gesellschaft dem gegenüber etwas öffnet: Rap und Hip-Hop werden tatsächlich wieder öfter im Radio gespielt.

Wollen Sie mit Ihren Texten provozieren oder die Hörer eher „mitnehmen“?

Ich habe nicht den Anspruch, zu provozieren. Ich schreibe nur das, was mich gerade nervt, betrübt oder glücklich macht – mich irgendwie bewegt. Das kann sich dann auch schon mal härter anhören…

Was erwartet denn die Besucher bei Ihrem Konzert? Tanzen und pogen bis zum Abwinken?

Moshpits hatten wir bei den ersten Shows. Diese Tour wird meine persönlichste und es gibt von Allem etwas – sogar ein bisschen Ruhe. Getanzt wird aber natürlich auch! Und ich spiele einige Songs, die man nur aus dem Internet kennt. Ich kommuniziere auch viel mit meinem Publikum, das ist mir wichtig.

Als Hamburger hat man ja meist eine Meinung zu Bremen – wie ist denn Ihre?

Also ich finde, Bremen ist eine schöne Stadt. Ich war zwar nicht so oft da, aber ich weiß noch, dass ich vor etwa zwei Jahren irgendwo in der Altstadt die beste Ente meines Lebens gegessen habe. Und ich finde es gut, dass Bremen diese Hamburg-Vibes hat: Die Leute sind hier wie dort lieber für sich.

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