Mit einem 3:1(1:1)-Heimsieg über den SC Freiburg veredelten die Bremer den überraschenden Erfolg der Vorwoche, blieben im sechsten Bundesliga-Spiel in Folge ungeschlagen (drei Siege, drei Unentschieden) und sprangen in der Tabelle auf Rang 9.
Die Bremer verdienten sich den Erfolg durch eine konzentrierte Defensivleistung und Effizienz im Abschluss. Insgesamt ist es beeindruckend zu sehen, wie die Mannschaft in den vergangenen Monaten Stück für Stück gewachsen ist und nun mit München und Freiburg zwei Top-Teams nacheinander bezwingen konnte.
Werder ohne Weiser
Die Bremer mussten überraschend auf Mitchell Weiser verzichten (muskuläre Probleme im Aduktorenbereich). Für den Torschüzen von München übernahm Felix Agu die rechte Außenbahn. Olivier Deman rückte in die Startelf und spielte auf der linke Seite, zuletzt Agu agiert hatte.
Marvin Ducksch kehrte nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurück. Für ihn rückte Nick Woltemade wieder ins zweite Glied. Leonardo Bittencourt, der ebenfalls gegen München gesperrt gewesen war, musste Senne Lynen den Vortritt lassen.
Agu im Stil von Weiser
Ganz im Stil von Weiser schaltete sich Agu nach sieben Minuten mit in den Angriff ein und verpasste eine Flanke von Justin Njinmah nur knapp. Was Schiedsrichter Robert Hartmann entgangen war: Sidillia trat dem Bremer auf dem Weg zum Ball auf den Hacken. Der VAR meldete sich. Elfmeter für Werder. Ducksch verwandelt sicher zum 1:0 (9.)
Danach war erstmal Fünfminutenpause, weil Schokomünzen aus dem Werder-Block in den Strafraum segelten. Der wöchentliche Protest gegen die Investoren Regelung der DFL, für die konsequente Anwendung der 50+1-Regel und die Kommerzialisierung des Fußballs.
Freiburg übernimmt die Initiative
Als dann wieder gespielt werden konnte übernahm Freiburg das Kommando. Höler scheiterte mit einem Flugkopfball am glänzend reagierenden Michael Zetterer im Werder-Tor.
Acht Minuten später lag der Ball dann doch im Bremer Tor. Vincenzo Grifo hatte ein Elfmetergeschenk von Olivier Deman dankend zum 1:1 angenommen (27.). Werders linker Schienenspieler stolperte Weißhaupt in ungefährlicher Situation in die Hacken, leider im Strafraum.
Njinmah trifft zum 2:1
Nach dem Seitenwechsel besaß Jens Stage die erste Chance, drosch seinen Weitschuss aber über das Tor (51.). Ebenfalls mit Wucht, aber gleichzeitig mit Präzision versuchte es zwei Minuten später Justin Njinmah. Sein Schuss aus 17 Metern schlug links unten ein – 2:1 für Werder (53.).
Im Gegensatz zur ersten Hälfte blieb Werder nach der erneuten Führung auf dem Gaspedal und überließ Freiburg nicht wieder die Initiative, konnte die Freiburger Unordnung allerdings auch nicht zum vorentscheidenden dritten Treffer nutzen.
Chance zur Entscheidung
So blieb es eine enge Kiste aber ohne große Chancen auf beiden Seiten. Freiburg verlagerte das Spiel wieder in die Bremer Hälfte, Werder lauerte auf Konter. Leonardo Bittencourt kam im Mittelkreis an den Ball, hielt sofort drauf und traf die Latte (82.). Nick Woltemade setzte sich in bester Gerd-Müller-Manier durch, doch Freiburgs Keeper Noah Atubolu lenkte zur Ecke. Die dickste Chance zur Entscheidung vergab Felix Agu, frei vor Tor, nach feinem Pass von Woltemade (87.).
Dann feierte das Weserstadion das Traumdebüt von Julian Malatini. Der junge Argentinier, gerade für Agu gekommen, setzte in der gegnerischen Hälfte beherzt nach, erkämpfte den Ball, zog zum Tor, ließ Atubolu eiskalt aussteigen und schob den Ball zum 3:1 ein (90.+3). Besser kann man sich nicht vorstellen.
Werder: Zetterer – Stark, Friedl, Jung – Agu (90. Malatini), Schmid (72. Bittencourt), Lynen, Stage (86. Groß), Deman – Ducksch (72. Woltemade) Njinmah (86. Borré)