Die Kleiderwahl vor einer Filmpremiere stellt Johanna (Christine Fromme, links) und Cora (Silke Kühtmann) vor Herausforderungen. Foto: Roskamp
Ein lebendiges, gut gelauntes Premierenpublikum erwartete das Theater in OHZ (TiO) zur ersten Aufführung von „Mondscheintarif“ am 13. Januar. Die Musik für die Umbaupausen animierte mitunter sogar zum rythmischen Mitklatschen. Für den Schlussapplaus stand das Publikum begeistert auf. Zurecht, denn mit dem in den 1990er Jahren angesiedelten Stück gelingt dem TiO eine gelungene Inszenierung zur Saisonmitte.
Cora Hübsch (Silke Küthmann) traf vor drei Tagen ihren Traummann, Doktor Daniel Hoffmann (Mathias Hobein), zu einem erneuten Date. Es kam zum Äußersten. Seither wartet Cora mit zunehmender Verzweiflung auf einen Anruf. So steigt das Stück ein, die Romanvorlage schrieb Ildikó von Kürthy 1999. In einer langgezogenen Rückblende wird das Kennenlernen zwischen Cora und Daniel dargestellt. Als ständiger Begleiter im Hintergrund: Coras Kopfkino und ihre lähmenden Selbstzweifel.
Dargestellt ist das alles in einer passenden 90er Jahre Stilmelange bestehend aus zeitgemäßen Liedern, knallig bunten Kulissen und der Abwesenheit von Smartphone und Apps. Diese könnten allzu schnell für ein Ende der Handlung sorgen, so konnte das verdiente Happy End dem Publikum ein zustimmendes Raunen abgewinnen.
Überhaupt war der Theatersaal im Gut Sandbeck erfüllt von Gelächter und guter Stimmung. Eine Erleichterung für Regisseurin Astrid Gries, die eigentlich ein anderes Stück inszenieren wollte. So führte sie ihre Darsteller und Helfer hinter der Bühne aber mit sicherer Hand, ließ unter anderem Raum für Experimente wie der Darstellung eines BMW auf der Bühne mit knappen aber effektiv eingesetzten Mitteln.
Wer den damaligen Vorabendserien im ZDF etwas abgewinnen konnte oder einfach in seeliger Nostalgie schwelgen möchte, dem sei „Mondscheintarif“ ans Herz gelegt. Informationen zum Kartenkauf und zu weiteren Terminen findet man unter theater-in-ohz.de.
