Verwaltender Kapitän: Andreas Mai (66), der ehemalige Hafenkapitän von Bremen und Bremerhaven, steht im Haus Seefahrt auf der virtuellen Brücke. Im Wappensaal hat er Erinnerungstafeln der Mitglieder als Hintergrund gewählt. Fotos: Marcus Schmidt Verwaltender Kapitän: Andreas Mai (66), der ehemalige Hafenkapitän von Bremen und Bremerhaven, steht im Haus Seefahrt auf der virtuellen Brücke. Im Wappensaal hat er Erinnerungstafeln der Mitglieder als Hintergrund gewählt. Fotos: Marcus Schmidt
Schaffermahlzeit

Hierfür feiern die Schaffer

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Festmahl nächste Woche im Rathaus mit Steinmeier – das Haus Seefahrt ist der gute Zweck

Am 9. Februar betritt eine Mischung aus 300 weiblichen und männlichen Kapitänen, Wirtschaftskapitänen und geladenen Gästen das Rathaus. Sie dürfen nur einmal im Leben an der Schaffermahlzeit teilnehmen. Ausnahme: Der Ex-Außenminister und aktuelle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist erneut dabei. Was mit den unterschiedlichen Ämtern begründet werde. Er wird Schafferin Heidi Armbruster-Domeyer bei ihrer Festrede lauschen. Die Veranstaltung dient insbesondere einem guten Zweck: Spenden fließen an das Haus Seefahrt in Vegesack, wo ehemalige Kapitäne, ihre Witwen und Studierende günstig wohnen.

Das Rathaus öffnet seine Tore

Der verwaltende Kapitän Andreas Mai führt und erklärt das Anwesen:
Hinter einem alten Tor von 1665 öffnet sich ein Platz, eingerahmt von Wohngebäuden aus Backstein. Flaggen der fördernden Reedereien wehen im Wind. Am anderen Ende führt eine Brücke in das Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäude. Rundherum prägen alte Bäume das Gelände, das am Fluss Lesum liegt. Früher war es an der Schlachte, in der Bürgermeister-Smidt-Straße und am Doventor beheimatet. Seit 1952 wohnten und leben dort etwa jeweils 45 Menschen in der Anlage. Ihre Wohnungen würden nach und nach modernisiert und barrierefrei umgebaut, erklärt Mai.

Bestandteile der Haus Seefahrt

Die Organisation der Stiftung besteht aus drei Gruppen: Fünf Personen stammen aus der Kaufmannschaft, zwölf „oberalte“ Kapitäne und 22 „Älteste“ bilden den Kern.

Das Tor von 1665 ist mit an die Lesum umgezogen. Die Organisation exisitiert seit 1545.

Ein Grund für den Umzug in den Park: „Man wird älter, Freunde verlassen einen, das soziale Umfeld löst sich auf“, weiß Kapitän Mai. Das Haus Seefahrt biete seinen Mitgliedern, wenn es ihn nicht mehr so gut gehe, eine neue Heimat. Es entstünden wieder soziale Kontakte: „Wenn beispielsweise ein neuer, angehender Kapitän kommt, bringen Nachbarn schon mal einen Snack vorbei.“ Sprechen konnten wir am Tag unseres Rundganges niemanden – zu kurzfristig sei der geplant gewesen.

Gäste im Rathaus, Reedereien wie Neptun, Hansa oder Vinnen engagieren sich seit Jahren für das Haus. Zahlen? „Jeder gibt, was er kann“, so der Seefahrer. Nach dem Festessen feiern auch Bewohner im Haus Seefahrt eine kleines Mahl.

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