Rund 3.000 Personen, die zuvor einen Job hatten, meldeten sich im Januar arbeitslos. Häufig endeten befristete Verträge im Einzelhandel oder der Zeitarbeit. Foto: WR
Agentur für Arbeit

Qualifikation entscheidet

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Arbeitslosigkeit im Januar in Bremen saisontypisch gestiegen / Kein Bürgergeld-Effekt

„Wir wollen unbedingt den Qualifikationsstand der Arbeitslosen verbessern“, sagt Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven. „Die Wirtschaft fragt vor allem Fachkräfte nach“, weiß er. Denn obwohl es im Agenturbezirk, der die Städte Bremen und Bremerhaven sowie den Landkreis Osterholz-Scharmbeck umfasst, weiterhin fast 9.000 offene Stellen gibt, stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar auf 42.798 an. Höher war sie in einem Januar in den vergangenen zehn Jahren nur im Corona-Jahr 2021.

Betroffene Bereiche

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist saisontypisch. Mit 3,9 Prozent gegenüber dem Dezember liegt er sogar geringfügig unter dem langjährigen Durchschnitt von 4,0 Prozent. Insbesondere im Einzelhandel (Ende des Weihnachtsgeschäftes) und in der Zeitarbeit wurden auslaufende Verträge nicht verlängert. Insgesamt registrierte die Arbeitsagentur 2.968 Zugänge aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit. Dem standen nur 1.670 Personen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Tätigkeit beenden konnten.

Erhöhung des Bürgergeldes hat keinen Einfluss

Keine Rolle spielt nach Beobachtung der Arbeitsagentur die Erhöhung des Bürgergeldes. Diese habe keinesfalls zu einer erhöhten Kündigung durch Arbeitnehmer geführt. „Der Vergleich fällt immer zu Gunsten der Arbeit aus“, stellt Joachim Ossmann klar, nicht nur monetär betrachtet. Wenn Berechnungen anderes ergäben, werde meisten der Anspruch auf Wohngeld vergessen.

Schul- und Berufsbildung im Vordergrund

Zurück zum Thema Qualifikation: Zwei Drittel aller Arbeitslosen im Agenturbezirk können keinen Berufsabschluss vorweisen. Mit 10.620 Personen nahmen im Januar 3,7 Prozent mehr an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil als im Januar 2023. Noch viel deutlicher ist das Plus bei der beruflichen Weiterbildung. Hier nahmen im Januar 3.159 Personen teil, 477 mehr als vor einem Jahr, ein Zuwachs um 17,8 Prozent.

Gebündelte Informationen zum Thema berufliche Weiterbildung gibt es seit 1. Januar im neuen nationalen Onlineportal für Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit unter mein-now.de.

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