Die Ansprüche wachsen. Gab Tim Nesemann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen vor zwei Jahren noch 40 bis 60 Millionen Euro Jahresüberschuss nach Steuern als Ziel aus, sind es jetzt 60 bis 80 Millionen. „In fünf Jahren sind es vermutlich 80 bis 100 oder 120 Millionen“, prophezeite Nesemann bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2023. Abhängig sei das vom weiteren Wachstum der Bank.
Ziel erreicht
Mit 77,6 Millionen Euro Jahresüberschuss nach Steuern liegt die Sparkasse für 2023 bereits im angestrebten Ergebniskorridor. Ein deutlicher Zuwachs gegenüber 2022, als 50 Millionen Euro Jahresüberschuss ausgewiesen worden waren. Neben der positiven Entwicklung im Kundengeschäft sei dieser Sprung wie bei vielen anderen Finanzinstituten im Wesentlichen auf den starken Anstieg der Marktzinsen und der Einlagezinsen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen.
Allein die mit 4 Prozent verzinsten Einlagen bei der EZB hätten mit rund 80 Millionen Euro zum um 50 Prozent gestiegenen Zinsüberschuss der Sparkasse in Höhe von insgesamt 338 Millionen Euro beigetragen, so Nesemann.
Jahresüberschuss voraussichtlich im Jahr 2024
Da die Sparkasse mit sinkenden Leitzinsen der EZB rechnet, wird der Erfolg von 2023 nicht so leicht zu wiederholen sein. „Wir müssen uns anstrengen, um weiterhin einen ausreichenden Jahresüberschuss in Höhe von 60 bis 80 Millionen Euro zu erreichen“, sagt Nesemann. Nur dann könne die Sparkasse ihr Kernkapital stärken, Risiken vorbeugen und die notwendige Ausstattung mit Eigenkapital erreichen, etwa um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Kreditvergabe zu erfüllen – wichtig, um die bremischen Unternehmen mit Krediten versorgen zu können.
Erweiterungen der Standorte
Überschüsse benötigt die Sparkasse natürlich auch, um Investitionen tätigen zu können. Etwa in den Ausbau der Stadtteilfilialen (aktuell in Findorff und Osterholz in der Umsetzung, in Huchting Hastedt und Vegesack in der Planung). Auch der Standort an der Universitätsallee soll ausgebaut werden.
Die Sparkasse hat das Grundstück gegenüber erworben und will dort ab 2025 einen zweiten Bau ähnlich dem bestehenden errichten, kündigte Nesemann an. Dort sollen dann insbesondere Tochterfirmen der Sparkasse konzentriert werden. Der Einzug soll spätestens 2028 erfolgen.