Delme Report: Herr Faber, wie liest es sich als Österreicher in Norddeutschland?
Henri Faber: Inzwischen lebe ich seit zehn Jahren in Hamburg und habe hier meine Heimat gefunden. Daher lese ich hier mittlerweile mehr als in Österreich. Insofern ist der Norden für mich kein Neuland mehr. Spätestens seit mich meine Frau, ein Nordlicht, zu den Dithmarscher Kohltagen geschleppt hat, bin ich durch und durch eingenordet.
Haben Sie bei Ihren Lesungen Zeit, sich die Stadt beziehungsweise die Umgebung anzusehen?
Meistens bleibt wenig Zeit für Land und Umgebung, da ich immer wieder den gleichen Fehler mache und mit der Bahn anreise. Sprich: Ich komme viel zu spät an und muss dann zur Veranstaltung hetzen. Für Delmenhorst werde ich eine Ausnahme machen und einen großzügigen Verspätungspuffer einplanen.
In Delmenhorst lesen Sie in der Stadtbücherei. Das Format nennt sich „Crime with Wine“. Das heißt, es gibt zum Buch passende Weine. Haben Sie in so einer Umgebung vor Publikum schon einmal gelesen?
Ich freue mich immer, wenn es bei meinen Lesungen etwas lockerer zugeht, dafür eignet sich Wein hervorragend. Während der Lesung trinke ich zwar nur stilles Wasser, aber danach werde ich mir auch das ein oder andere Gläschen gönnen, um zu überprüfen, ob es auch wirklich der passende Wein war.
Wie wichtig sind für Sie Lesereisen?
Jede Gelegenheit, mit Leserinnen und Lesern in Kontakt zu kommen, ist wertvoll. Schließlich ist der Beruf des Autors ein eher einsamer Beruf. Bei Lesungen kann ich dieser Einsamkeit entfliehen und bekomme ein direktes Feedback, wie meine Bücher ankommen. Darüber freue ich mich am meisten.
Woher nehmen Sie die Inspirationen für Ihre Bücher?
Die Ideen für meine Bücher kommen meistens dann, wenn man es nicht erwartet. Zum Beispiel unter der Dusche, beim Wäschewaschen, bei der Hausarbeit oder im Stau. Die Idee zu meinem neuesten Thriller Gestehe kam mir am Küchentisch bei meiner Tante. Das war vor über fünf Jahren. Danach ist die Idee gereift und zu einem Buch geworden.
Warum Thriller?
Thriller ist für mich das Format mit der höchsten Spannung. Und ich liebe Spannung. Bücher und Filme, die mich fesseln und immer wieder überraschen können, lese oder sehe ich selbst am liebsten, also schreibe ich sie auch am liebsten.
Was erwartet das Publikum am 29. Februar bei Ihrer Lesung in Delmenhorst?
Ein unterhaltsamer Abend mit Einblicken in meinen neuen Thriller und in die Arbeit von Autorinnen und Autoren. Und natürlich Wein. Viel Wein.
Crime with Wine
Der Spiegel-Bestseller-Autor Henri Faber liest am Donnerstag, 29. Februar, in der Stadtbücherei Delmenhorst (City-Center) aus seinem neuesten Thriller Gestehe. Einlass ist ab 19 Uhr, die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro (im Preis enthalten ist ein Glas Wein). Anmeldung telefonisch unter 04221/981800 oder per E-Mail: anmeldung@vhs.delmenhorst.de. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.