Pädagogisch wertvoller Unterricht mit und am Hund wird an der Grundschule Am grünen Kamp angeboten. Mit dabei: Nora Brüning-Wolter (rechts) und ihr treuer Begleiter Simba, sowie fünf Kinder der AG, hier zu sehen Mira. Foto: Konczak
Freudige Aufregung auf beiden Seiten: Die Kinder der Simba-AG an der Grundschule Am grünen Kamp und der Star der Stunde selbst sind sichtlich glücklich über die gemeinsame Zeit. Möglich wird diese Arbeitsgemeinschaft durch die Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung und allen voran Nora Brüning-Wolter.
In dem Raum, der für die AG genutzt wird, hängt allerlei Wissenswertes zum Umgang mit Hunden im allgemeinen und eine Streichellandkarte für Simba. „Er mag es nicht an der Brust angefasst zu werden und seine Füße darf man auch nicht kitzeln“, stellt Charlotte fest. Ansonsten liebt der Labrador-Golden Retriever-Mischling Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit. „Simba ist ein aufgeweckter und liebevoller Hund“, beschreibt Brüning-Wolter ihre Fellnase.
Unterstützung im Schulalltag
Zu Beginn der Lerneinheit darf Simba eine Karte „ziehen“ und ernennt damit das Kind, welches die benötigten Gegenstände für den Tag zusammensucht. Am vergangenen Donnerstag war dies Julian, der sich Mira als Unterstützung aussuchte. So wurden rasch Decke, Wassernapf, Kuscheltier und Leckerlis für den Vierbeiner verteilt. In der Stunde ging es zudem darum Kommandos zu üben. Dabei lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen und erhöhen ihre Selbstsicherheit.
In der hundegestützten Pädagogik, die eine Ausbildung voraussetzt, geht es nicht nur um den Spaß, sondern auch darum die Kinder im Schulalltag zu unterstützen. „Simba ist gleichzeitig Geheimniswahrer, Zuhörer und Kuschelpartner“, weiß Brüning-Wolter. „Doch er ist auch nur ein Tier und kann sich jederzeit zurückziehen“, betont die Pädagogin. Damit werden klare Grenzen gesetzt, die die Kinder erkennen und respektieren müssen. Dies fördert simultan auch die sozialen Fähigkeiten.
Das einzige Pädagogikbegleithundeteam vor Ort
Ängstliche Kinder, die Hunden gegenüber skeptisch sind, lernen in einem sicheren Umfeld wieder vertrauen zu fassen und wissen, wie sie unerwünschten Kontakt unterbinden können. Dabei heben sie entweder ihre Hand und sagen „Stop“ oder drehen sich weg.
Für die Geschäftsführerin der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung Merle Siedenburg, war es zunächst undenkbar wieder Hunde im Team aufzunehmen. „Jetzt bin ich richtig begeistert. Nora hat das Konzept mit Überzeugung vorgestellt und für jedes Problem gute Argumente geliefert“, freut sich Siedenburg. Derzeit ist Brüning-Wolter mit ihrem Simba das einzige Pädagogikbegleithundeteam bei der Stiftung, es sei aber vorstellbar das Angebot auszuweiten. Weitere Informationen auf jugendhilfe-stiftung.de oder per Mail an verwaltung@jugendhilfe-stiftung.de.
