Wollen die Region voranbringen: Das Naturpark-Team mit (v. l.) Iris Gallmeister, Oliver Knagge, Jonas Marhoff, Laura Jürgens und Annika Garms. Foto: Konczak
Tourismus

Weg vom „weißen Fleck“

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Naturpark Wildeshauser Geest will anerkannte Tourismusregion werden

Rund ein Drittel der Fläche Deutschlands besteht aus faszinierenden Naturlandschaften. Organisatorisch sind sie in Nationalparke, Naturparke, Wildnisgebiete und Biosphärenreservate eingeteilt – mit einem gemeinsamen Ziel: Die Freude an der Natur erlebbar machen und die Zukunft nachhaltig gestalten. Auch der Naturpark Wildeshauser Geest tritt künftig unter der gemeinsamen Dachmarke der Nationalen Naturlandschaften auf, um seine Bedeutung in diesem Bündnis deutlich zu machen. Ein prägnantes Logo mit konstanten Elementen wie Schrift, Farben und Gestaltungsraster sind die Grundlagen der visuellen Darstellung aller Partner. Den Naturpark Wildeshauser Geest ziert ein Punktelogo aus Grün- und Orangefarben, das zum Beispiel auch auf der neuen Auflage der Broschüre „20 Wandertipps aus der Wilden Geest“ zu sehen ist.

„Für den Bürger muss auch erkennbar sein, dass er sich in einer Naturlandschaft befindet“, sagt Oliver Knagge, Geschäftsführer des Zweckverbands Naturpark Wildeshauser Geest. Ein einheitliches System unterstütze die Wahrnehmung einer schützenswerten Natur bei Gästen und Einheimischen. Das Corporate Design findet sich auch auf den digitalen Kanälen wie Instagram wieder. Und auch die Webseite wildegeest.de wird noch überarbeitet.

10,5 Millionen Übernachtungen in 2022

Doch es noch mehr los bei Niedersachsens größtem Naturpark. Das große Ziel: eine Anerkennung vom Land Niedersachsen als Tourismusregion. „Touristisch sind wir noch ein weißer Fleck“, meint Christian Pundt, Landrat des Landkreises Oldenburg. Die Zahlen verheißen Gutes. 2022 gab es im Naturpark Wildeshauser Geest 1,05 Millionen Übernachtungen und rund 5,6 Millionen Tagesreisen – ein Rekord und eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber 2019. Bis Herbst erstellen Knagge und sein Team zusammen mit Partnern nun ein Tourismuskonzept. Als anerkannte Tourismusregion könnten dann Fördergelder beantragt werden. Nicht nur vom Naturpark selbst, sondern auch von privaten oder kommunalen Akteuren. Der Bau eines Hotels beispielsweise oder die Pflege einer Klosterruine könnten mit beachtlichen Finanzspritzen unterstützt werden. Knagge geht davon aus, dass gegen Weihnachten erste Anträge möglich sind.

Zu den weiteren Säulen, die der Naturpark nachhaltig ausbauen will, zählen Naturschutz- und Landschaftspflege, Bildungsarbeit sowie nachhaltige Regionalentwicklung, etwa mit einem Netzwerk aus Naturpark-Partnern.

Bessere Vernetzung unter den Akteuren

„Wir müssen uns stärker als Region betrachten“, betont Pundt. Dazu zähle auch, Kompetenzen zu bündeln und Aufgaben an den Naturpark abzugeben. Um eine bessere Vernetzung von lokalen Akteuren wie Verkehrsvereinen, Herbergen oder Veranstaltern zu erreichen, soll es eine gemeinsame Datenbank geben. Darin können zum Beispiel Veranstaltungen, Wanderwege direkt vor der Haustür oder gastronomische Angebote eingetragen werden. „Das schafft mehr Sichtbarkeit und wäre ein großer Fortschritt für den Tourismus“, meint Jonas Marhoff vom Naturpark-Team, der auch Ansprechpartner für den Bereich Naturpark-Schulen ist. So sollen etwa auch außerschulische Lernorte mehr angepriesen werden. „Im Grunde vernetzen wir das, was schon da ist“, so Marhoff.

Um die Aufgaben zu bewältigen, wird das Team aus derzeit drei Vollzeit- und drei Halbzeitstellen noch verstärkt werden. Und auch ein neues Domizil ist in Planung. Die Geschäftsstelle, im Kreishaus in Wildeshausen untergebracht ist, zieht in ein denkmalgeschütztes Gebäude gleich nebenan, an der Delmenhorster Straße 4. Damit dürfte der Naturpark noch mehr Präsenz zeigen. Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.

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