Jede Kerze symbolisiert ein Suizidopfer im Bekanntenkreis. Auch die eigene Trauerbiografie spielt eine Rolle. Foto: Roskamp
Osterholz-Scharmbeck

Neue Trauerbegleiter

Von
Stefanie Garbade und Doris Kruck bildeten 16 Menschen aus

Inmitten des Sitzkreises im Medienhaus brennen Kerzen, jede repräsentiert einen Menschen, den die Kursteilnehmer an Suizid verloren haben. „Es entsteht immer ein Lichtermeer“, weiß Stefanie Garbade aus Erfahrung. Sie und Doris Kruck bildeten 16 Menschen aus, die anschließend Zertifikate als Trauerbegleiter erhalten.

„Man lernt, wie man mit Trauer umgehen kann“, so Garbade. Rituale helfen dabei, erklärt sie. Da es sich um den zweiten Teil des 80-stündigen Kurses handelt, zwischen den Teilen gibt es immer eine Pause von mindestens acht Wochen, gibt es schon ein umfassendes Wabenkonstrukt an einer Schautafel. Jede Wabe steht für ein Ritual wie zum Beispiel chinesisches Yoga.

Auch werde bei dem Kurs die eigene Trauerbiografie betrachtet, am nächsten Tag will der Kurs beleuchten, wie man mit Trauer am Arbeitsplatz umgehen kann. Noch am selben Tag will man das Thema Schuld angehen. Allerhand schwere Themen, die Besucher des Kurses sind sich aber einig, dass im Kurs dennoch eine angemessen gute Stimmung herrsche. „Die Leiterinnen stellen hier einen wunderbaren Ausgleich her“, meint eine zukünftige Trauerbegleiterin. Die Teilnehmer sind überwiegend Frauen, ein Mann besucht den Kurs. Garbade und Kruck, beide Mitglieder im Bundesverband für Trauerbegleitung, sind sich sicher, dass Männer schlicht anders mit ihrer Trauer umgehen.

Mit unter den Teilnehmern sind ehrenamtliche Helfer von dem Trauercafé in der Kreisstadt und dem neu gegründeten Trauercafé der Kirchenregion Tarmstedt. Beide Gruppen hoffen, ihr Angebot noch erweitern zu können.

Wer selbst Hilfe oder Unterstützung bei der Trauer benötigt, kann sich an den Ambulanten Hospizdienst Osterholz unter Telefon 04791/80687 wenden.

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