Frauen verdienen 18 Prozent weniger Lohn als Männer, übernehmen aber gleichzeitig zusätzlich auch noch den Haushalt und oftmals die Erziehung der Kinder. Symbolbild: Pixabay
Politik

Gerechtigkeit beim Lohn

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Gender Pay Gap und Equal Pay Day sollen Bewusstsein schaffen für die Lohnlücke

Am 6. März war der diesjährige Equal Pay Day. Dieser markiert die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, auch Gender Pay Gap genannt. Frauen arbeiten bis zu diesem Tag quasi unentgeltlich, während die Männer schon ab dem 1. Januar bezahlt werden.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – eigentlich selbstverständlich und trotzdem verdienen Frauen im Durchschnitt noch immer 18 Prozent weniger als Männer. Diese große Lohnlücke ist mit nichts zu rechtfertigen und muss endlich konsequent geschlossen werden“, fasst der Niedersächsische Gleichstellungsminister Dr. Andreas Philippi zusammen. „Das ist auch keine Frage der politischen Rahmenbedingungen oder der Gesetzgebung – Wirtschaft, Unternehmen, die Arbeitgebenden – alle müssen konsequent darauf achten und Frauen genauso bezahlen wie Männer“, so Philippi weiter.

Lohnungleichheit trifft Frauen

Die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern lag im vergangenen Jahr bei 18 Prozent, wie das Landesamt für Statistik Niedersachen (LSN) mitteilt. „Frauen hatten in Niedersachsen 2023 einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 19,74 Euro und Männer von 24,12 Euro. Somit verdienten die Männer im Durchschnitt 4,38 Euro brutto pro Stunde mehr als die Frauen“, so die Erkenntnis des LSN.

Der bereinigte Gender Pay Gap lag 2023 in Niedersachsen bei sieben Prozent und liegt somit einen Prozentpunkt höher als noch in 2022. Dieser Wert rechnet jene Merkmale des Verdienstunterschieds heraus, die auf strukturelle Unterschiede basieren. Frauen waren demnach häufiger in Berufen und Branchen tätig, die schlechter bezahlt wurden, führten selten Führungspositionen aus und arbeiteten öfter mit weniger Wochenstunden.

„Die fortwährende Lohnungleichheit und Lohnungerechtigkeit trifft Frauen doppelt negativ mit weniger Geld auf dem Konto als bei den männlichen Kollegen und im Alter mit einer kleineren Rente. Das wiederum zementiert die Abhängigkeit vom Mann und führt insbesondere bei alleinerziehenden Frauen in die Altersarmut“, betont Minister Philippi. Er erwähnt ebenfalls, dass die sogenannte „Care-Arbeit“, die die Pflege von Familienangehörigen und den Haushalt einschließt, unfair verteilt ist. „Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, um Familie, Pflege und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Es gibt noch einiges zu tun in Sachen echter Gleichstellung. Auf dem Papier ist zwar viel passiert, aber im Alltag sehr vieler Frauen ist die strukturelle Benachteiligung nach wie vor zu spüren“, betont der Minister. Das Thema Gleichstellung sei dabei nicht nur ein Frauenthema.

Weitere Informationen unter equalpayday.de.

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