Sind essentieller Teil des Konzertes: Musikschulleiter Michael Müller und Dirigent Adrian Rusnak. (v.l.). Carsten Westdörp und Klaus Döring (v.r.) liefern die Finanzspritze. Foto: Konczak
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Schicksal oder Bestimmung?

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Frühlingskonzert mit dem Städtischen Orchester Delmenhorst am 8. April im Kleinen Haus

Das Schicksal ist ein zentrales Element im Leben. Manchmal sind es die kleinen Dinge, wie ein verpasster Zug oder eine zufällige Begegnung auf der Straße, die eine größere Kette an Ereignissen in Gang setzen. Eben jenes Phänomen hat die Musikschule Delmenhorst sich für ihr nunmehr sechstes Frühjahrskonzert des Städtischen Orchesters zu eigen gemacht. Musiziert wird am 8. April.

Drei-Mann-Institution

„Mit des Geschickes Mächten“ heißt der Titel des Programms. „Zunächst hat mir der Titel Zahnschmerzen bereitet, da er verschreckend wirken kann“, verrät Michael Müller, Leiter der städtischen Musikschule. Eigentlich ist dieser für Jux und Tollerei bekannt, etwas derart schwermütig anwirkendes ist sonst nicht seine Art. Doch mit dieser Einschätzung lag Müller falsch, denn das Konzert ist bis auf wenige Restkarten ausverkauft. Ein großer Erfolg für die drei-Mann-Institution bestehend aus Michael Müller, Adrian Rusnak und den Orchestermanager Joshua Krüger.

Das Konzert besteht aus drei Teilen: Der Ouvertüre, einem Solistenkonzert und der Sinfonie. Für die Ouvertüre wurde ein Stück aus Giuseppe Verdis Oper „Die Macht des Schicksals“ ausgewählt. Im zweiten Teil wird das beliebte Stück von Beethoven „5. Klavierkonzert Es-Dur“ gespielt, welches er selbst aufgrund von Taubheit nicht hören konnte. Nach der Pause erklingt die Schicksalssinfonie schlechthin: Peter Tschaikowskys „6. Sinfonie h-Moll op.74“, auch unter dem Schlagwort „Pathétique“ bekannt, ist in ihrem Widerstreit zwischen Melancholie und sich aufbäumendem Lebenswillen ein kraftvolles Zeugnis der einzigartigen Musikalität des russischen Komponisten. Es ist sein letztes Werk: Der Komponist starb neun Tage nach der Uraufführung in St. Petersburg.

Unterstützung von der ganzen Stadt

Ebenfalls beinahe schicksalshaft ist die Zusammensetzung des Orchesters selbst. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um ein stehendes Orchester. Stattdessen setzt es sich jedes Jahr neu zusammen. Es spielen nicht nur erfahrene Berufsmusiker mit, sondern auch Studierende. In diesem Jahr steht die Pianistin Tianrun Jin, die derzeit an der renommierten Universität in Hannover studiert, im Mittelpunkt. Die 16-Jährige erhielt den Förderpreis des Orchesters. „Das Reißen um einen Platz im Orchester ist groß, denn die angehenden Musikerinnen und Musiker wird nicht oft die Möglichkeit hierfür geboten“, weiß Müller. Eine weitere Besonderheit ist die bunte Besetzung, die aus allen Nationen besteht.

Wertvolle Unterstützung findet die Arbeit des Orchesters unter anderem durch die Hollweg-Stiftung und die Waldemar-Koch-Stiftung sowie durch die LzO-Stiftung. Aber auch Förderer aus Delmenhorst haben wieder ihre Hilfe zugesagt, so das City-Hotel, Bäcker Becker, das Restaurant Da Mimmo und die Haarwerkstatt. Der Verein „Im Horst daheim“ setzt sich für die Konzertpädagogik ein und ermöglicht es Kindern einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Kinder bis zum 12. Lebensjahr können kostenlos an einer Probe teilnehmen. Info und Anmeldung per Mail an dabeisein@imhorstdaheim.de.

Restkarten für das Konzert gibt es online auf konzert-theaterdirektion.de.

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