Beim Tag der offenen Tür im Bruthaus des Fischerei- und Gewässerschutzvereins Lilienthal - Wanderfischprojekt Wörpe informierte man über die Aufzucht von Meerwasserforellen in Brutfächern. Foto: Fricke
Grasberg

Ein Bruthaus für Forellen

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„Tag der offenen Tür“ beim Umweltprojekt / Besuchern den Weg zur Aufzucht erklärt

Die Verbesserung der Bestände der vom Aussterben bedrohten Meerforelle ist das Ziel des Fischerei- und Gewässerschutzvereins Lilienthal im Wanderfischprojekt Wörpe. Neben der Kläranlage in Grasberg wurde vor einigen Jahren ein Bruthaus für bedrohte Wanderfische errichtet. Es ist heute die „Kinderstube“ zur Aufzucht der Meerforellen, erklärte der Vorsitzende, Martin Schüppel. „Wir betreiben hier Artenschutz für heimische Wanderfische“, so der stellvertretende Regionsleiter vom Anglerverband Niedersachsen.
Der Verein hatte die Öffentlichkeit zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen, um interessieren Menschen in der Region die nützliche Arbeit im Bruthaus zur Fischaufzucht vorzustellen. Rund 50 interessierte Besucher und Besucherinnen, darunter einige Kinder und Jugendliche, sahen sich das Projekt Bruthaus zum Artenschutz für heimische Wanderfische am Klärwerk an. Es sei wichtig für Kinder und Erwachsene mehr über den Gewässer- und Fischereischutz vor Ort zu erfahren, meinte der Leiter des Wanderfischprojektes Wörpe, Schüppel.

Weil es nur noch wenige Lebensräume für Wanderfische gibt – das sind saubere Fließgewässer – will der Verein den Bestand verbessern. Mit Hilfe elektrischer Fanggeräte werden die Fische kurz vor der Eiablage gefangen: Von den weiblichen Tieren werden die Fischeier abgestreift und mit den Spermien der männlichen Fische vermischt. Die befruchteten Forelleneier kommen in die Brutschalen im Bruthaus. Mitglieder des Fischerei- und Gewässerschutzvereins sowie Schülergruppen und andere interessierte Naturfreunde helfen gerne bei der „Hochzeit“ der Wanderforellen sowie bei der weiteren Betreuung im Bruthaus. Alles müsse regelmäßig überprüft werden, war im Gespräch zu erfahren, abgestorbene Larven müssen aussortiert werden.

Schülerprojekte

Thomas Buse, Lehrer an der IGS Zweigstelle Grasberg berichtete von Schülerprojekten zur Hege und Pflege der Wanderfische. Vier Monate lang begleitete eine Schulklasse ein Bruthaus-Projekt im Unterrichtsfach Umweltbildung. Die Kinder absolvierten dazu mit ihrem Lehrer die Fischereiprüfung und erfuhren von den Problemen der Wanderforellen und die bedrohlichen Zustände hiesiger Gewässer. Die Förderung der Jugendarbeit im Verein ist ein besonderes Anliegen des Vorstandes und seiner Mitglieder. Junge Leute, wie die Jugendfeuerwehr, werden regelmäßig bei den Aktionen beteiligt.

Schüppel und Buse erklärten den Gästen die Wege zur Aufzucht der Wanderforellen. Die Besucher konnten sich im Bruthaus die flachen Schalen voller Meerforellen-Larven ansehen, die im Dezember aus den Fischeiern geschlüpft waren. Aus dem Dottersack ernährt sich der Fischnachwuchs und in einigen Wochen werden die Jungfische im Oberlauf der Wörpe, bei Westertimke, ausgewildert. Dann sind die Baby-Forellen zirka drei Zentimeter lang.

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