Petra Janssen, Martina Meinken und Carolin Pleis (v. l.) bilden das Team der hauptamtlichen Koordinatorinnen. Foto: Konczak
Ehrenamt

Glücksgriff für den Hospizdienst

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Petra Janssen ist neue hauptamtliche Koordinatorin

Seit 1. Januar verstärkt Petra Janssen das Team der hauptamtlichen Koordinatorinnen beim Hospizdienst Delmenhorst. Die 59-jährige Diplom-Pädagogin aus Hude ist seit zehn Jahren in der Hospizarbeit tätig und wirkt nun neben Carolin Pleis und Martina Meinken in Delmenhorst. Letztere wechselt im Sommer in den Ruhestand. „Für mich schließt sich ein Kreis, am Ende meines beruflichen Lebens“, sagt Janssen, die in Oldenburg ihr Pädagogik-Studium absolvierte. Die Alterswissenschaft war Schwerpunkt. Während des Studiums in den 90er Jahren konnte Janssen bereits zahlreiche Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Schon damals sei der demographische Wandel ein Thema gewesen.

Erst Gleichstellungsbeauftragte, später Koordinatorin

Nach dem Abschluss kam erst einmal Nachwuchs. Schließlich sollte es wieder zurück in den Beruf gehen – aber wohin? Janssen arbeitete mit Kindern und als Gleichstellungsbeauftragte, bis die Inhalte des Studiums wieder in den Vordergrund rücken sollten. So ging es in den Hospizbereich. Janssen war bereits unter anderem in der Demenzkoordination und als Koordinatorin bei anderen Hospizdiensten tätig. Der Kontakt mit Delmenhorst kam über die regelmäßigen Regionaltreffen zustande. „Es ist ein großes Netzwerk, man kennt sich“, sagt Janssen, die seit Januar auch ausgebildete Trauerbegleiterin ist. Für den Hospizdienst Delmenhorst erwies sich die Huderin als Glücksgriff, sind doch für den Posten nochmal besondere Voraussetzungen und Zusatzqualifikationen nötig. Und die bringt eben nicht jeder mit.

Die Koordinatorinnen beim Hospizdienst bringen unter anderem die schwerstkranken und sterbenden Menschen und die passenden ehrenamtlichen Sterbebegleiter zusammen, fungieren als Ansprechpartner oder kümmern sich um Ausbildungsangebote. Knapp 60 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit für den Hospizdienst Delmenhorst, der Großteil in der Hospizbegleitung. Sie unterstützen schwerstkranke und sterbende Menschen, aber auch deren Angehörige und helfen, die letzte Lebensphase zu verbessern.

Infoveranstaltung zum assistierten Suizid

Ein Thema, das immer wichtiger wird, ist Suizid oder auch der assistierte Suizid. Dazu diskutiert der Hospizdienst Delmenhorst laut dem Vorsitzenden Jürgen Schurig derzeit noch sein Leitbild, um Position beziehen zu können. Zum Herbst hin soll dazu auch eine Veranstaltung stattfinden.

Der ambulante Hospizdienst Delmenhorst bietet für jede Art der Trauer das Passende. An jedem ersten Sonntag und dritten Montag im Monat ist das Trauercafé von 15 bis 17 Uhr geöffnet, in dem Trauernde einen geschützten Raum finden und sich mit anderen Betroffenen sowie erfahrenen Trauerbegleitern austauschen können. Zudem gibt es die Möglichkeit für Einzelgespräche oder auch für die Teilnahme an einer offenen Trauergruppe – auch speziell für Männer. Denn Männer haben häufig ihre eigene Art und Weise, mit Tod und Trauer umzugehen.

Neben diesen Hauptaufgaben informiert der Hospizdienst Delmenhorst über Patientenverfügungen und Vollmachten als wichtige Vorsorge für den Fall einer schweren Erkrankung.

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