Wirtschaftsförderin Christa Linnemann und Bürgermeister Ralf Wessel sehen das Potenzial, die flexible Alternative zum Büro auch in der Gemeinde Ganderkesee zu etablieren. Ob der Bedarf tatsächlich da ist und was für einen Coworking Space benötigt wird, soll eine Machbarkeitsstudie klären. Foto: Konczak
Coworking Space

Arbeit und Austausch

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Die Gemeinde Ganderkesee will den Bedarf für Coworking Space ermitteln und hat eine Online-Umfrage gestartet.

Im Oktober 2022 hat der Coworking Space „hyrst“ in der Delmenhorster Fußgängerzone erstmals die Türen geöffnet. Auch in weiteren größeren Städten, teilweise aber auch im ländlichen Raum ist das Konzept der gemeinschaftlichen, flexiblen Arbeitsräume immer mehr auf dem Vormarsch. Ob der Bedarf in der Gemeinde Ganderkesee besteht und wie man das Projekt umsetzen könnte, soll nun anhand einer Machbarkeitsstudie herausgefunden werden. In Coworking-Büros treffen Menschen aus unterschiedlichen Branchen zusammen und erledigen ihre Aufgaben flexibel ohne fest eingeteilte Arbeitsplätze. Da die Räume oftmals offen gestaltet sind, können verschiedene Nutzergruppen auch voneinander profitieren.

Offen für viele Nutzergruppen

„Obwohl alle an individuellen Projekten arbeiten, sind Austausch und gegenseitige Hilfe ein ganz zentraler Bestandteil“, sagt Ganderkesees Bürgermeister Ralf Wessel. Bei den Nutzergruppen sei man offen, wie Wirtschaftsförderin Christa Linnemann erklärt. Ob Existenzgründer, die anfangs noch nicht in eine eigene Infrastruktur investieren können oder wollen, Solo-Selbstständige, die sich gelegentlich Gesellschaft und Austausch wünschen, oder Unternehmen – vieles ist möglich. Auch wer keine Homeoffice-Möglichkeit hat oder vorübergehend als Gast in der Gemeinde ist, könnte angesprochen sein.

Market Space denkbar

„Das Rundum-Sorglos-Paket ist vorhanden“, sagt Linnemann. Zur Grundausstattung eines Coworking Spaces gehören Gemeinschafts- und Einzelbüros sowie Konferenzräume, die Interessierte mieten können. Auch das gemeinsame Nutzen von Werkzeugen und Geräten sowie Serviceangeboten sei denkbar. Ebenso könnten unterschiedliche Veranstaltungsformate die Information und Vernetzung fördern. Zudem schwebt der Gemeinde vor, einen sogenannten Market Space zu integrieren. Dabei könnten Interessierte vorhandene Technik oder auch Handwerkliches erproben, wodurch Nachwuchs und Unternehmen zusammengeführt werden können. Ziel dabei sei in erster Linie, die Lust auf den Job bei Jugendlichen zu wecken und sie erste Kontakte mit Unternehmen knüpfen zu lassen.

Online-Befragung bis 30. April

Bürgermeister Wessel sieht gute Voraussetzungen für einen Coworking Space in der Gemeinde. „Die Arbeitswelt ändert sich. Es gibt einen Trend hin zu Homeoffice und Teilzeit.“ Zudem befinde sich Ganderkesee strategisch und infrastrukturell in einer guten Lage und biete gerade für Existenzgründer gute Bedingungen. Wo ein solches Angebot eröffnet werden könnte, steht noch nicht fest. „Wir haben Objekte, die dafür relevant sein könnten“, sagt Wessel. Die Machbarkeitsstudie, die auch eine Markt- und Standortanalyse enthält, soll nun Fragen etwa zum Bedarf und zu dem, was ein Coworking Space benötigt, klären.
Vor allem soll es darum gehen, ob Unternehmen, Selbstständige und Beschäftigte das Angebot vor Ort auch nutzen. Daher wurde im ersten Schritt eine Online-Befragung gestartet, die anonym noch bis zum 30. April hier ausgefüllt werden kann. Die Umfrage richtet sich an Angestellte, Existenzgründer, lokale Unternehmen und Solo-Selbstständige. Die Machbarkeitsstudie soll laut Linnemann bis Juni abgeschlossen sein. Dann könnte das Projekt Coworking Space in die Haushaltsplanungen für 2025 einfließen. Für weitere Informationen ist die Wirtschaftsförderin unter Telefon 04222/4 42 01 oder E-Mail c.linnemann@ganderkesee.de erreichbar.

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