Buddeln, schaukeln, klettern: Spielplätze sind für Kinder eine ganz eigene Welt, in der sie sich ausgiebig austoben und ihre Grenzen testen können. Damit sie das gefahrlos tun können, haben Fachleute die vielen Spiel- und Spaßparadiese regelmäßig das ganze Jahr über im Blick.
128 Spiel- und Bolzplätze in Ganderkesee und Hude
In den Gemeinden Ganderkesee und Hude kümmert sich der Kommunalservice Nordwest (KSNW) um die regelmäßige Kontrolle der insgesamt 128 Spiel- und Bolzplätze. An diesem Tag nimmt das Team um Tischlermeister Sven Loewenstein den Spielplatz am Hermelinweg in Bookholzberg unter die Lupe. Diesen Platz haben die Profis im vergangenen Jahr um- und neugestaltet mit neuer Sandkiste und neuem Spielturm einschließlich Rutsche. Kleinkinder dürfen sich freuen: Für sie sollen noch ein Spielhaus und ein Federwipptier hinzukommen.
Witterung, aber auch Vandalismus
„Die Spielgeräte sind durch regelmäßige Nutzung und Witterung dem Verschleiß ausgesetzt“, so Sven Jessen, stellvertretender Geschäftsführer des KSNW. Doch auch Vandalismus sei immer wieder Thema, auch wenn es weniger geworden sei, sagt Sachverständiger Loewenstein.
Bei den Kontrollen werden grundsätzlich die Spielgeräte, der ausreichende Fallschutz, der Zustand der Sandkisten und der Sitzgelegenheiten überprüft. Gefährlich können etwa Scherben oder Kronkorken im Sand, Splitter im Holz oder morsche Stufen in der Leiter sein. Der KSNW repariert Schäden, beseitigt Gefahrenquellen oder legt ein Spielgerät auch still, wenn es nicht mehr instandgesetzt werden kann. Auf Wunsch der Kommune übernehmen die Experten zudem die Um- und Neugestaltung eines Platzes.
Ein besonderes Augenmerk gilt natürlich dem Holz. Wurden früher noch viele Spielplätze mit Spielgeräten aus Lerchenholz ausgestattet, kommt heutzutage oftmals das robustere Robinienholz zum Einsatz. „Das hat eine längere Standsicherheit, ist aber auch teurer“, weiß Loewenstein.
Wöchentliche Sichtkontrolle
Einmal wöchentlich gibt es die Sichtkontrolle, bei der es vor allem um offensichtliche Schäden und Gefahrenquellen geht. Mit einer speziellen Sandreinigungsmaschine fährt Stefan Heidenreich über den Untergrund und sammelt alles auf, was dort nicht hingehört. Dass Spielplätze nicht nur Kinder anziehen, sondern gern auch von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt werden, wird bei solchen Arbeiten anhand von Funden wie Kronkorken immer wieder klar.
Tun die Spielgeräte und Absturzsicherungen noch ihren Dienst? Sind Fundamente, Leitern und Podeste stabil? Ist der Fallschutz durch Rasen, Sand, Mulch oder Matten noch gewährleistet? Fragen wie diese werden bei der ausführlichen Funktionskontrolle geklärt, die quartalsweise auf der Agenda steht.
Jährliche Hauptkontrolle
Einmal im Jahr steuert das Team schließlich jeden der 128 Spiel- und Bolzplätze in Ganderkesee und Hude zur Hauptkontrolle an, darunter auch die Plätze für Schulen und Kindertagesstätten. Diese Überprüfung geht ins Detail, wenn die Profis vom KSNW den sicherheitstechnischen Zustand der gesamten Anlage genau inspizieren. „Denn Sicherheit auf Spielplätze ist alles, nur kein Kinderspiel“, sagt Jessen.