Ob Ausstellungen, Theater, Tanz, Podcast, Poetry, Musik oder Mitmachaktionen: Die sechste Nacht der Jugend soll am Freitag, 7. Juni, ein vielfältiges Kulturprogramm bieten. Jugendliche aus Delmenhorst, aber auch aus dem Umland sind eingeladen, sich aktiv einzubringen.
Fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert die seit 2013 alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung an die Verbrechen unter den Nationalsozialisten. Sie steht symbolisch für das Gedenken an die Reichspogromnacht und die NS-Opfer sowie Themen wie soziale Verantwortung, Respekt, Toleranz und Demokratie und richtet sich von Jugendlichen an Jugendliche. Das diesjährige Motto „Wegschauen – Nein Danke!“ war einer von vier Vorschlägen, den eine Expertenrunde der Jugendarbeit den Heranwachsenden vorgestellt hatte – und erhielt die meisten Stimmen.
Diakonie als Ausrichter
Nachdem das Breite Bündnis gegen Rechts (BBgR) in den vergangenen Jahren Ausrichter der Nacht der Jugend war, konnte die Stadt Delmenhorst als Trägerin nun das Diakonische Werk Delmenhorst/Oldenburg Land dafür gewinnen. Das BBgR habe keine personellen Ressourcen mehr. Die Schirmherrschaft übernimmt Oberbürgermeisterin Petra Gerlach. Die Stadt unterstützt das Vorhaben mit 10.000 Euro.
„Die Nacht der Jugend ist eine sehr wichtige Veranstaltung, die sich viele Jahre zurückerinnert. Ich bin schon seit 2013 mit einem Stand dabei. Mir würde selbst etwas fehlen, wenn es sie nicht geben würde“, sagt Oliver Hoyer, Ansprechpartner für das Bundesprogramm Respect Coaches, das als Teil der Jugendmigrationsdienste des Diakonischen Werkes Delmenhorst/Oldenburg-Land als Ausrichter der Nacht der Jugend fungiert. Pädagogische Fachkräfte sind als Respect Coaches an rund 500 Schulen in ganz Deutschland im Einsatz, um die Jugendlichen vor Rassismus, Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen. Kooperationsschulen in Delmenhorst sind die Oberschule Süd und die Berufsbildenden Schulen I. Gerade in der aktuellen Zeit mit vermehrt rechten Strömungen sei die Nacht der Jugend von besonderer Bedeutung, so Hoyer: „Die Reichspogromnacht ist nicht plötzlich passiert, sie hatte Vorlauf. Und es ist wichtig, den jungen Menschen auch die Nachwirkungen zu zeigen.“
Theater, Tanz, Malerei und vieles mehr
Ursprünglich fand die Veranstaltung im November statt, zeitlich angelehnt an die Novemberpogrome. Von dem Termin im Juni erhoffen sich die Organisatoren, noch mehr Jugendliche und Besucher anzusprechen, da viele dann ohnehin länger draußen seien.
Am 7. Juni verwandeln sich von 17 bis 21 Uhr die Turbinenhalle und die Volkshochschule auf dem Nordwollegelände in Orte der Erinnerung. Die Akteure können sich mit Beiträgen aller Art zum Motto „Wegschauen – Nein Danke!“ und Themen wie Toleranz, Menschlichkeit, Demokratie und Antirassismus einbringen. Das kann Musik ebenso sein wie beispielsweise Theater, Tanz oder Malerei. Zudem können sie ihre inhaltlich passenden Projektideen vorstellen. Angesprochen sind Jugendliche ab zwölf Jahren.
Anmeldungen sind bis 25. April möglich. Mehr Informationen und das Anmeldeformular gibt es hier. Bei Fragen kann man sich per E-Mail nachtderjugend@delmenhorst.de an das Team wenden.