Sie schmiegen sich eng aneinander oder wirbeln sich gegenseitig über die Bühne. Sie schaffen Schrittfolgen in einer Geschwindigkeit und Präzision, die man in keinem Tanzkursus hätte lernen können. Eine Schlägerei tragen sie mit Mitteln des Tangos aus. So verhaken sie zum Beispiel blitzschnell ihre Unterschenkel: Die Broadway-Show „Tango forever “ machte Station im Bremer Metropol-Theater.
Körperbeherrschung trifft auf Sinnlichkeit
Neben atemberaubender Körperbeherrschung und auflockernder Situationskomik, betört vor allem die Musik von Luis Bravo’s Orchester mit Bandoneon-Klängen zu Flügel und Cello. Fast irritierend bei den elegant gekleideten Tänzerinnen und Tänzern: Sie schauen ständig ernst, böse, melancholisch, geradeaus, Frauen auch mit abgesenkten Lidern.
Tänzerstadt Bremen kaum dabei
Schade nur, dass in einer Stadt, die einige der besten Tänzerinnen und Tänzer zu Turnieren in die Welt schickt, nicht mehr Gäste den passenden Rahmen des Hauses füllten. Eine verpasste Chance, Tango in seiner reinsten, stilvollsten und von Schlagerkitsch befreiten Form zu erleben: cool, klassisch und sinnlich.