Acht Ärzte fehlen im Landkreis, überwiegend in der Kreisstadt. Um dem entgegenzuwirken plant eine Arbeitsgruppe des Seniorenbeirates der Stadt aktuell, den Landkreis gastfreundlicher für junge Ärzte zu machen. Foto: Pixabay
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Ärzte in den Kreis locken

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Arbeitsgruppe des Seniorenbeirates OHZ und Kreisverwaltung wollen an einem Strang ziehen

Es ist schon einige Zeit her, dass sich der Seniorenberirat des Themas des ländlichen Ärztemangels angenommen hat. Tatsächlich hat die Gruppe mittlerweile einen Namen gewählt, der die Hoffnung auf einen positiven Ausgang der Lage auf den Punkt bringen soll: Ärzte kommen nach OHZ, kurz ÄknO. Harry Schnakenberg, Vorsitzender sowohl beim Seniorenbeirat der Kreisstadt wie auch des Landkreises, schwebt ein Vorbild deutlich vor Augen. Wittmund. Dort würde man die jungen Ärzte ansprechend hofieren, dass sie sich für die Stadt entscheiden. Für den Landkreis Osterholz wünscht Schnakenberg sich das auch. Die Kassenärztliche Vereinigung in Stade unterstützt die Bemühungen der Arbeitsgruppe ÄknO.
„Studenten bekommen wir vornehmlich von der Uni Oldenburg“, so Schnakenberg. Denn ähnlich wie Lehrer müssen Ärzte auch Praxiserfahrung sammeln. Bis zu drei Monate sind die angehenden Mediziner dann vor Ort. „Andere Landkreise hofieren diese Studenten geradezu. Hier im Landkreis passiert bislang sehr wenig bis gar nichts“, so Schnakenberg weiter. Da setzt der Arbeitskreis den Hebel an. Das passiert im Austausch mit der Uni Oldenburg. Auch will der Beirat den menschlichen Aspekt beachtet wissen. Studenten tauschen sich untereinander aus, argumentiert Schnakenberg. „Da oder da wird dir noch das oder das angeboten“, stellt er sich Gespräche vor. Schnakenberg kommen Gedanken zum Mietzuschuss oder Fahrtkosten. Auch die kostenfreie Nutzung bestimmter Einrichtung würde er begrüßen.
„Wittmund hat es geschafft, das dort im Krankenhaus auch ausgebildet werden darf. Da sind wir auch dran“, erzählt Schnakenberg. „Außerdem machen die eine Art Landpartie für die Studenten.“ Momentan befinde man sich noch in der Phase, Überlegungen auszuloten.
In diesen Überlegungen mit involviert: der Landkreis. „Wir haben in dieser Angelegenheit schon mit niedergelassenen Ärzten und auch mit dem Kreiskrankenhaus erste Gespräche geführt. Hier gibt es viele differenzierte Einschätzungen (auch unter den niedergelassenen Ärzten). Es hat sich gezeigt, dass es wahrscheinlich nicht in erster Linie um monetäre Zuwendungen gehen wird, sondern besonders eine „Willkommenskultur“ für angehende Ärztinnen und Ärzte in der Region für wichtig gehalten wird. Gerade im Ausbildungsbereich werden dazu Ideen ausgelotet“, heißt es von Seiten des Landkreises.
„Wir brauchen hier im Landkreis acht Hausärzte“, sagt Schnakenberg. Die Tendenz sei außerdem nicht berauschend, schließlich würde einige Ärzte die kommenden Jahre in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Außerdem würden junge Ärzte in der Tendenz ein Angestelltenverhältnis mit möglichst einer 40-Stunden-Woche anstreben, so die Meinung des Vorsitzenden des Seniorenbeirates. „Es geht nun aber erst einmal um einen kontinuierlichen Aufbau“, schließt Schnakenberg.

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