Die Planungen für den innenstadtnahen „WoNNepark“ an der Stedinger Straße werden konkreter. Für das Gebiet wird gerade der Bebauungsplan aufgestellt. Laut der zuständigen Fachverwaltung ist das Interesse von Investoren an dem Areal gut. Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens wurde an die Stadtverwaltung der Wunsch herangetragen, dort ein Hotel bauen zu wollen – und zwar schnellstmöglich.
1.095 Quadratmeter großes Grundstück
Der Stadtrat stimmte dem Verkauf eines 1.095 Quadratmeter großen Grundstücks in der letzten Sitzung vor der Sommerpause am 11. Juni mehrheitlich zu. Der Quadratmeterpreis liegt bei 225 Euro. Das es sich um Einnahmen einer städtebaulichen Sanierung handelt, sind diese zweckgebunden. Sie können deshalb nicht zur Deckung des Haushaltes herangezogen werden, sondern müssen der Finanzierung künftiger Maßnahmen im Sanierungsgebiet dienen.
Bicerik: „Wir sind keine Tourismushochburg.“
Deutliche Kritik gab es von SPD-Ratsherr Hasan Bicerik: „Wir sind keine Tourismushochburg. In dieser angespannten Marktsituation einen weiteren Hotelanbieter zuzulassen, finde ich unverantwortlich.“ Der Sozialdemokrat störte sich vor allem daran, dass sich die Stadtverwaltung nicht vorab mit den Delmenhorster Hoteliers ausgetauscht hatte.
Kristof Ogonovski (CDU) erwiderte: „Wir leben in einer freien Marktwirtschaft mit unternehmerischem Risiko. Unsere Aufgabe ist es, Investitionen zuzulassen und in diesem Fall lediglich darüber zu entscheiden, ob das Grundstück verkauft werden soll oder nicht.“
Wiederkaufsrecht für Delmenhorst
Andrea Lotsios (SPD) kritisierte ebenfalls den Umgang mit den Hoteliers. „Wir haben ein Einzelhandelskonzept, um die Einzelhändler in der Innenstadt zu schützen. Aber in diesem Fall lassen wir die freie Marktwirtschaft entscheiden.“
Die AfD enthielt sich bei der Abstimmung. Lothar Mandalka bezweifelte, dass Delmenhorst ein zusätzliches Hotel brauche.
Im Kaufvertrag soll der Stadt Delmenhorst unter anderem ein Wiederkaufsrecht eingeräumt werden, falls der Käufer seinen Bauverpflichtungen nicht nachkommt oder das unbebaute Grundstück weiterveräußern will.