Marcel Krohn, Johannes Mitternacht und Marie-Theres Schwinn haben mit den Proben begonnen. Pastor Johann Lehmhaus freut sich bereits auf die Premiere. (v.li.)Foto: Martina I. Meyer
Kultur

Faust im Freilichttheater

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Sommerprojekt der Delmenhorster Stadtkirche und einem regionalen Theatermacher

Ein kleiner Spaziergang und ein Geistesblitz – mehr hat es nicht gebraucht für den Oldenburger Theatermacher Marcel Krohn. „Von Bäumen umgeben und die Kirchfassade als Hintergrundkulisse – da kam mir die Idee für ein Freilichttheater“, erinnert sich Krohn. Mit solchen Inszenierungen hat er bereits Erfahrungen gemacht. Inspiriert kümmerte er sich direkt um den Kontakt und jetzt im Sommer wird die Idee Realität: Auf der Grünfläche vor der Stadtkirche wird zwischen Mitte Juli bis Mitte August an sieben Abenden das Stück „Ein Faustisch Leben“, eine Bearbeitung von Goethes Faust I, inszeniert.

Neues, wiederkehrendes Sommerprojekt?

Veranstalter des Sommerprojektes ist die Citykirchenarbeit der Stadtkirche. Die Pastoren Johann Lehmhaus und Thomas Meyer hoffen, dass das Freilichttheater Anklang findet und im kommenden Jahr wiederkehrt.

Ein Theaterstück in Delmenhorst? Da darf der lokale Schauspielstar Johannes Mitternacht nicht fehlen. Er wird die Rolle von dem Teufel Mephisto spielen. „Die Facetten des Bösen und des Widerspruchs sind interessant“, so Mitternacht. Der Teufel sei eine Instanz, die er auch in sich selbst wahrnehmen kann. „Man begegnet dem Teufel selbst auch in anderen Menschen, die nicht das Beste für einen im Sinn haben“, philosophiert Mitternacht.

Der Theatermacher selbst, der derzeit in der Dramaturgie im Stadttheater Wilhelmshaven tätig ist und nebenbei Leiter der inklusiven Theatergruppe „Theater Eden“ in Lemwerder ist, spielt Faust.

Die Schauspielerin Marie-Theres Schwinn übernimmt eine Doppelrolle. Als Gretchen und Wagner zeigt sie ihr ganzes Können. Schwinn leitet das „Spoken Word Theatre“ (Swt), welches präventive Theaterstücke für Jugendliche an Schulen zeigt und dabei Themen wie Rassismus und Essstörungen thematisiert.

Einordnung in die heutige Zeit

Um das Stück für alle verständlich zu machen und in die heutige Zeit einzuordnen, wurden einige Veränderungen vorgenommen, ohne Goethe rauszunehmen. „Wir als Schauspieler treten auch vor die Rolle und kommentieren und erklären das Geschehen“, erklärt Krohn. Das soll die Angst vor den Klassikern nehmen und dadurch auch für jene sein, die mit Faust nicht vertraut sind.

Die drei Schauspieler werden von Menschen mit Behinderungen auf der Bühne unterstützt. Interessierte können sich noch per Mail an delmoedianten@web.de bei Krohn melden.

Ebenfalls werden Ehrenamtliche für anfallende organisatorische Arbeiten benötigt. Interessierte melden sich bei Pastor Johann Lehmhaus an Johann.Lehmhaus@kirche-oldenburg.de.

Tickets gibt es ab dem 1. Juli in der Buchhandlung Jünemann (Lange Straße 37), an der Tourist-Info (Lange Straße 10) und im Kirchenbüro (Kirchplatz 20) für regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Die Premiere findet am 21. Juli statt. Weitere Vorstellungen gibt es am 27. und 28. Juli, 3. und 4. August, sowie am 10. und 11. August. Die Samstagsvorstellung beginnt um 20 Uhr, die am Sonntag um 18 Uhr.

Für Freitag, 2. August, um 20 Uhr hat sich Krohn gemeinsam mit seiner Frau Ramona Krohn etwas einfallen lassen: unter dem Titel „Tucholsky und Genossen“ findet ein literarisch-musikalischer Abend mit Klavierbegleitung statt.

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