Eigentlich würde das Künstlerdorf Worpswede bei vielen von außerhalb ja als ein Stück heile Welt gelten. Doch das stimme so nicht. „Die Entwicklung nach Rechts ist ein Dauerthema“, sagt Katharina Hanstein-Moldenhauer. Das eindeutig benannte „Bündnis für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede!“ ruft zu einer Demonstration auf. Man wolle unter dem Motto „Europa gegen die extreme Rechte“ auf die Bedeutung der Wahlen für die Demokratie in Europa aufmerksam machen. Los geht es am 8. Juni um 14 Uhr am Rathaus, wo Bürgermeister Stefan Schwenke bereits einige Worte sagen wird. „An dem Thema der rechten Gefahr arbeiten wir dauerhaft, jetzt ist der Schritt auf die Straße gefragt“, sagt Henner Frevel, ebenso wie Hanstein-Moldenhauer vom Bündnis.
Ein bisschen mehr heile Welt darf es dann schon werden. So hat nicht nur das Bündnis mit mittlerweile 80 Organisationen, die unterzeichnet haben, auch konstituieren sich am 10. Juni, also kurz nach der Demonstration, die Omas gegen Rechts in Worpswede. Sie werden aber bei der Demonstration dabei sein, wie sich die Mitglieder des Bündnisses sicher sind. Die Speicherbühne Bremen veranstaltet bald außerdem Workshops zum Umgang mit rechter Gewalt, der erste Termin sei schon ausgebucht, so Frevel. „Wir wollen Worpswede bunt behalten“, sagt er.
Die Demonstration beginnt am 8. Juni um 14 Uhr am Rathaus, wird zum Dorfplatz marschieren und dort gegen 15 Uhr eine Rede von Helga Trüpel hören. Gegen 16 Uhr ist der Abschluss geplant. Frevel hat die Demonstration mit 200 Teilnehmern angemeldet. „Es reichen wenige Menschen aus, um Rechts zu verbreiten. Dagegen muss die Masse jetzt aufstehen“, sagt Bernd Moldenhauer.
Um 18.30 Uhr folgt noch eine kostenfreie Lesung in der Kunsthalle Netzel, Bergstraße 17. Mitglieder des Literarischen Quartiers Bremen werden Texte von Novalis, Stefan Zweig und anderen zum Thema „Das Europa der Literaten“ lesen.
Worpswede
Demo für Demokratie
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Das Bündnis für Demokratie in Worpswede hofft auf rege Teilnahme