Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven, stellte die aktuelle Arbeitsmarktstatistik vor. Archivfoto: WR
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in Bremen steigt weiter

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Zum Start ins Ausbildungsjahr gibt es in Bremen noch fast 1.900 offene Lehrstellen.

Die Arbeitslosigkeit in Bremen ist im Juli weiter gestiegen. Das ist saisonüblich, weil sich viele Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss der Schule oder Ende einer Ausbildung arbeitslos melden. Allerdings fällt der Anstieg in diesem Jahr deutlicher aus als im langjährigen Mittel.

Mit 44.243 Arbeitslosen im Agenturbezirk zu dem Bremen, Bremerhaven und der Landkreis Osterholz gehören erreicht Bremen den zweithöchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Nur im Corona-Jahr 2020 (45.677) gab es mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt jetzt im Gesamtbezirk 10,2 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Juni und 0,4 mehr als vor einem Jahr. Damit liegt Bremen im bundesweiten Trend.

Drei Faktoren für höhere Arbeitslosigkeit

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven nennt drei Faktoren für den Anstieg: „Es konnten weniger zuvor Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufnehmen als Personen neu arbeitslos wurden. Wegen der Beendigung schulischer Ausbildungen. ist die Jugendarbeitslosigkeit gestiegen. Und zudem endeten viele Qualifizierungsmaßnahmen mit Beginn der Sommerferien, was zu einer geringeren Entlastung des Arbeitsmarktes geführt hat.“

Ossmann zeigt sich aber zuversichtlich, dass im August und September insbesondere die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 25-Jährigen wieder deutlich abnehmen wird, weil dann viele eine Ausbildung oder ein Studium beginnen.

Gute Chancen für Ausbildungsplatzbewerber

Wer noch einen Ausbildungsplatz sucht, hat trotz des am 1. August begonnenen Ausbildungsjahres noch gute Chancen. Bei der Agentur sind aktuell knapp 1.900 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Dem stehen rund 1.500 unversorgte Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber gegenüber. Freie Stellen gibt es insbesondere im kaufmännischen Bereich und im Handel, aber auch im Handwerk gibt es noch Lehrstellen, etwa als Elektroniker oder im Kfz-Bereich.

„Das Vermittlungsgeschäft endet nicht am 1. August“, stellt Ossmann klar. Auch nach dem eigentlichen Start ins Ausbildungsjahr sei noch ein Einstieg möglich. „Im September wird es auch noch eine Nachvermittlungsaktion geben“, kündigt er an.

Termine bei der Berufsberatung

Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, bekommen Termine bei der Berufsberatung über die kostenfreie Service-Nummer 0800 4 55 55 00. Arbeitgeber können über die Service-Nummer 0800 4 55 55 20 Kontakt mit dem Arbeitgeber-Service aufnehmen.

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