Die Pandemie ist vorbei, doch der lästige Corona-Virus will einfach nicht weg. Foto: Pixabay Die Pandemie ist vorbei, doch der lästige Corona-Virus will einfach nicht weg. Foto: Pixabay
Corona

Hustend durch den Sommer

Von
Aktuell ungewöhnlich viele Fälle von Atemwegserkrankungen / Corona-Zahlen steigen

Triefende Nasen, Schniefen Schnauben und Husten in Bussen und Bahnen. Da und dort sieht man vereinzelt schon wieder Masken in Gebrauch. Große Überraschung beim Gebrauch eines Test-Kits, das es im Drogeriemarkt an der Ecke manchmal schon gratis gibt, um das Lager zu räumen: Zwei Striche. Corona ist zurück – und das mitten im Sommer. Die aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen tatsächlich einen leichten Anstieg der Covid-19-Fälle, obwohl die Gesamtinzidenz weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleibt.

Die Corona Infektionen steigen

Susanne Glasmacher, Biologin und Pressesprecherin des RKI, berichtet, dass die Zahl der an das RKI übermittelten Covid-19-Fälle im Vergleich zur 24. Meldewoche gestiegen ist. Auch das Abwassermonitoring zeigt seit einigen Wochen einen Anstieg der Viruslast – allerdings ebenfalls noch auf einem niedrigen Niveau.

Trotz des Anstiegs betont Glasmacher: „Ich würde den Begriff ‚Welle‘ jetzt nicht in den Mund nehmen.“ Die derzeitige Situation sei jedoch für diese Jahreszeit ungewöhnlich, da es sich nicht um die typische Covid-Zeit handelt.

Das GrippeWeb, eine Plattform für freiwillige Meldungen von Bürgern, verzeichnete in den letzten zwei Wochen einen Anstieg der geschätzten Corona-Inzidenz von 500 auf 600 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Das Virus ist in Bremen heimisch geworden

Bettina Cibulski, Sprecherin der Bremer Ärztekammer, hebt hervor, dass Corona mittlerweile endemisch sei. Soll heißen: Die Krankheit hat sich wie Grippe etabliert und wird nie wieder ganz verschwinden. „Wir müssen damit leben, dass immer wieder neue Wellen kommen. Das kann natürlich auch durch erhöhtes Reiseverhalten auftreten,“ sagt Cibulski. „Es wird Phasen geben, in denen das Virus stärker oder schwächer auftritt.“ Sie empfiehlt, in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin Masken zu tragen, wenn man erkältungsähnliche Symptome hat.

Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen (ARE) liegen, laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI), in dieser Jahreszeit in einem vergleichsweise hohen Nievau. „Die meisten Erkältungen werden hauptsächlich durch Rhinoviren verursacht“, erklärt Susanne Glasmacher.

Gleichzeitig zeigt der ARE-Konsultationsindex, der die Arztbesuche von Patienten mit Atemwegserkrankungen dokumentiert, einen Rückgang der Hausarztbesuche aufgrund solcher Erkrankungen.

Aktuelles Wetter fördert die Krankheitswelle

Sylla Kahl, persönliche Referentin von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard, führt den allgemeinen Anstieg akuter Atemwegserkrankungen auf das Wetter zurück: In vielen Teilen Deutschlands hielten sich die Menschen aufgrund des schlechten Wetters in Gebäuden auf. „Es ist vor allem zu beobachten, dass Verhaltensweisen wie ‚Nies-Etikette‘ oder etwas Abstand halten zu Mitmenschen, wenn man selbst einen Infekt hat, wieder weniger berücksichtigt werden“, bedauert sie.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner