„Huuuuh“ und „go, go, go“ hört man in einem Instagram-Video der Bremer Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt aus Kourou, als die Rakete Ariane 6 mit langem Feuerschweif abhebt. Die Senatorin hat den Start am Dienstag in Französisch-Guayana mit einem Smartphone aufgenommen. Stunden zuvor schoss sie ein Erinnerungsbild vor der Rakete, deren Oberstufe in Bremen entwickelt und gebaut wurde. Danach sagte Voigt: „Heute ist der Tag der Tage, auf den Bremen schon lange hingefiebert hat.“ Im Nordosten Südamerikas zitterten auch Vertreter von Airbus, Ariane und OHB mit. Zu Recht, wie sich später herausstellte: Ein kleines Bauteil verhinderte den Wiedereintritt und damit das Verglühen als umweltgerechte Entsorgung.
Innovationskraft und technologische Exzellenz
Bremen gilt unter Fachleuten als Knotenpunkt der deutschen Raumfahrt. „Die Entwicklung und Produktion von Oberstufen schwerer Trägerraketen ist ein Teil davon“, so der Hersteller. Eine Besonderheit sei der Antrieb, den man mehrmals zünden kann. Auch wenn das bei der Premiere nur begrenzt glückte. Vogt unterstreicht den Sinn: „Es war wichtig, beim ersten Start der Ariane 6 in Kourou dabei zu sein. Die Einladung der ESA ist eine Ehre, denn sie unterstreicht Bremens bedeutende Rolle im Ariane-Programm.“ Sie freut sich auch, „dass der erste Start erfolgreich war.“ Das zeige die Innovationskraft und technologische Exzellenz Europas, zu der Bremen maßgeblich beigetragen hat. „Zugleich ist das Signal, das vom erfolgreichen Start ausgeht, für die Zukunft der europäischen Raumfahrt nicht zu unterschätzen“, weiß Vogt.“
ESA lädt zur Ministerratskonferenz nach Bremen
Ein weiteres Ergebnis aller Bemühungen: Die Europäische Weltraumorganisation ESA wird ihre nächste Ministerratskonferenz im November 2025 in Bremen ausrichten. Dort sind 140 Firmen mit vier Milliarden Euro Jahresumsatz und 12.000 Menschen in der Raumfahrt-Branche. Bürgermeister Andreas Bovenschulte: „Bremen ist deshalb die Space City Nummer 1 in Deutschland.“
Ryglewski verabschiedet sich aus dem Reichstag
Die SPD Bundestagsabgeordnete Sarah Ryglewski zieht sich nach der anstehenden Bundestagswahl 2025 aus der Bundespolitik zurück. Die 41-Jährige ist seit 2021 Staatsministerin im Bundeskanzleramt unter Olaf Scholz und zuständig für die Zusammenarbeit von Bund und Ländern. Diese Zusammenarbeit mit dem Kanzler als Staatsministerin sowie ihre vorherige Zeit im Finanzministerium seien die Höhepunkte ihrer politischen Arbeit gewesen. Was sie nach dem Bundestagsmandat anstrebe, schreibt Ryglewski in dem Mitgliederbrief nicht. Nur so viel: Es sei Zeit, etwas anderes zu machen.