Mit etwas Glück lassen sich die Azurjungfern gegenwärtig sogar bei der Paarung beobachten. Foto: Erwin Hangmann, Nabu
Libellen

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Die Hochzeit der Libellen ist im Gange. Schutz durch naturnahe Ufer und Gartenteiche.

Sie stehen in der Luft mit Flügeln, die wie Propeller drehen: Libellen. Tatsächlich diente ihr Flügelschlag Hubschrauber-Konstrukteuren als Vorbild. Zu beobachten sind Libellen nur in den Sommermonaten, so der Nabu Bremen. Manchmal stehen die ungewöhnlichen Insekten in der Luft, manchmal sausen sie schnell wie ein Auto mit bis zu 50 Stundenkilometern vorbei.
Im Stadtgebiet anzutreffen sind unter anderem die Frühe Adonislibelle mit ihrem schlanken roten Hinterleib. Die verschiedenen Arten der Azurjungfern sind genauso schlank, fast schon nadelförmig und zumindest die Männchen gut an den azurblauen Abschnitten auf ihrem Hinterleib zu erkennen. Das Kleine Granatauge besitzt darüber hinaus leuchtend rote Facettenaugen.

Eine der großen Libellen ist die Mosaikjungfer

Einer der großen Brummer unter den Libellen ist mit bis zu elf Zentimeter Flügelspannweite die Blaugrüne Mosaikjungfer. Wie ein Mosaik reihen sich auf dem Hinterleib grüne und schließlich blaue Flecken auf schwarzem Untergrund, und auf dem Brustschild prangen zwei gelbe Flecke. Ähnlich die Große Königslibelle: Allerdings ist ihr Brustschild schlicht, das Muster auf dem Hinterleib unregelmäßiger. Nur wenig kleiner sind Blaupfeil und Plattbauch, aber mit geradezu kurzem, eher breitem und matt hellblauem Hinterleib. Während dieser sich beim Blaupfeil mit schwarzer Spitze zeigt, ist er beim Plattbauch einfarbig. Der Plattbauch stelle sich zudem schnell an naturnahen Garteneichen ein, berichtet der Nabu. Schlicht daher kommt dagegen der Vierfleck. Ihn kennzeichnen genau vier markante schwarze Flecke je Flügelpaar auf den transparenten Flügeln.

Die Große Königslibelle fühlt sich am Wasser wohl. Foto: Erwin Hangmann, Nabu

Die Kinderstube der Libellen ist im Wasser

Dass Libellen vor allem an Gewässern zu finden sind, ist kein Zufall. Denn ihre Kinderstube ist das Wasser. Mit steigenden Wassertemperaturen klettern die ausgewachsenen Larven an Blättern und Stängeln von Wasserpflanzen und Ähnlichem empor und schlüpfen ein letztes Mal aus ihrer Haut. Stück für Stück zwängt sich die Libelle aus ihrer engen Hülle, entfaltet ihre schillernden Flügel zu voller Größe und startet ihren Jungfernflug.

Libellen jagen Mücken und kleine Tiere

Ob Larven oder adulte Libellen: beide gehen auf die Jagd. In der Luft nehmen sie mit ihren großen Facettenaugen jede noch so kleine Bewegung wahr, legen ihre sechs Beine zu einer Art Fangkorb zusammen und sammeln darin Mücken und ähnlich kleine Tiere ein. Anschließend knacken sie sie die Beute mit ihren kräftigen Kiefern. Solche Fangmasken besitzen auch schon die Larven, die unter Wasser im Bewuchs auf ihre Beute lauern.

Nach der Paarung werden die Eier ins Wasser gelegt

Männchen patrouillieren manchmal geradezu an Ufern auf der Suche nach einer Partnerin. Haben sie die Frau ihres Lebens gefunden, krümmen sich die Hinterleibe wie um ein Rad: manchmal an einer Pflanze, manchmal fliegend in der Luft. Anschließend lässt das Weibchen die befruchteten Eier ins Wasser fallen oder heftet sie mit einem sogenannten Legestachel an Pflanzen unterhalb des Wasserspiegels an. Die skurilen, gut getarnten Larven benötigen für ihre Entwicklung bis zu drei Jahre.

Rund 80 Arten von Libellen gibt es in Europa

Etwa 80 Arten von Libellen sind in Europa heimisch, allerdings sind die meisten bedroht oder kurz vor dem Aussterben. Ihre Larven benötigen meist flache, bewachsene Flachwasserbereiche. Doch Ufer wurden befestigt, Flüsse und Bäche begradigt. In Gartenteichen schwimmen oft Fische, die Jagd auf Libellenlarven machen. Überdüngung aus Landwirtschaft sowie in Stadtgewässern durch Entenfütterung und weggeworfenes Essen verändern ebenfalls Gewässer zum Nachteil der Libellen.
Wer Libellen helfen will, sollte laut Nabu Rücksicht auf lebendige Uferzonen nehmen. Gartenbesitzer helfen Libellen, wenn sie ihre Teiche naturnah mit heimischen Wasserpflanzen und Flachwasserzonen gestalten sowie auf Fische verzichten.

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