Auf den Bremer Festivals gab es viele Versuche, Einweggeschirr durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Papierteller oder gar essbare Teller, nichts hat sich so gut bewehrt wie Mehrweggeschirr. Allerdings fuhr dieses Jahr etwa bei der Breminale ein Lastwagen pro Tag nach Hannover, um dort das Geschirr zu spülen. Die Mobile Spülstation für Mehrweggeschirr soll das ändern.
50 Becher in einer Minute
„Eine Minute dauert der Schnellwaschgang für Becher“ erklärt Manuel Jänig, Vorsitzender der Musikszene Bremen. Eine große Erleichterung, erklärt er weiter. Fünf Jahre hat es von der ersten Idee bis zur Umsetzung gedauert.
Ab sofort können Festivals das Spülmobil buchen und so Müll und logistischen Aufwand verringern. Seinen ersten Einsatz wird das Mobil beim Überseefestival am 30. August haben, aber auch auf dem Weihnachtsmarkt Lichter der Neustadt und der Breminale soll es in Zukunft zum Einsatz kommen.
Ob Unternehmen, die ein Firmenfest planen oder auch Vereine, Schulen und soziale Einrichtungen, die zu Turnieren oder Tagen der offenen Tür einladen wollen – sie alle können das Spülmobil gegen einen Kostenbeitrag nutzen. Für Letztere fällt dieser gering aus“, sagt Manuel Jänig, dessen Verein den Verleih organisiert und koordiniert. Schon jetzt sei die Nachfrage groß – auch von Initiatoren kleinerer Events wie Flohmärkten.
Förderung kam vom Senat
Die Finanzierung für das Projekt kam zum Großteil vom Senat. Bürgermeister Andreas Bovenschulte, der gleichzeitig auch der Senator für Kultur ist, erklärt bei der Vorstellung: „Bremen hat eine sehr lebendige Kultur- und Kunstszene.“ Das Spülmobil zeige, dass Bremen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz Vorreiter ist und sich das in allen Bereichen erkennbar mache.
Zuspruch erhält Bovenschulte von Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf. Es sei Bremens Ziel, alle Festivals mit Mehrweggeschirr auszustatten. Veranstalterinnen und Veranstalter sollten es in Zukunft einfacher haben, auf nachhaltige Alternativen ausweichen zu können.
„Eine nachhaltige Essensausgabe funktioniert und ist von den Bremerinnen und Bremern gewollt. Das haben Pilotprojekte auf der Osterwiese und der Breminale bereits gezeigt. Unser Ziel ist es, wo immer es geht, Mehrweg möglich zu machen. Das Spülmobil ist hier eine sinnvolle Ergänzung.“ so Moosdorf