Auf dem Bild sind 2 mit Weißwein gefüllte Gläser auf einem Gartentisch zu sehen. Daneben steht eine halbvolle Flasch mit Weißwein, Wein in entspannter Atmosphäre wird es in diesem Jahr in Bremen nicht geben. Der Bremer Wein Sommer wurde abgesagt. Foto: pixabay / stevepb
Wein Sommer abgesagt

Wein Sommer abgesagt / Hillmannplatz zu unsicher

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Warum es nach 30 Jahren erstmals keinen Wein-Sommer in Bremen gibt.

Seit 1994 waren alljährlich rund 1.000 Personen an weiß gedeckten Tischen auf dem Hillmannplatz zu Gast. Eine große Weinauswahl aus Rheinland-Pfalz, dazu passende Speisen und ein Musikprogramm luden zum Genießen ein. Dieses Jahr sollte er vom 29. August bis zum 1. September stattfinden. Die Veranstalter gaben jetzt jedoch die Entscheidung bekannt: Der Bremer Weinsommer fällt aus. Der Grund sind Sicherheitsbedenken beim Standort.

Bekannter Kriminalitätshotspot

Während die Stadt auf ihrer Website im vergangenen Jahr noch mit einer „ruhigen Atmosphäre, obwohl der Weingarten mitten in der Stadt liegt“ warb, sehen die Veranstalter und Winzer das in diesem Jahr anders. „Der Unmut bei den Winzern ist im vergangenen Jahr sehr groß gewesen“, berichtet Veranstalter Thomas Gottschalk.

2023 habe es schon weniger Publikum gegeben und die Besucher vor Ort hätten sich auch nicht immer sicher gefühlt. Der Hillmannplatz zwischen Bahnhof und der Innenstadt gilt seit geraumer Zeit in Bremen schon als Hotspot des Verbrechens. Die Bremer FDP beschrieb den Platz zwischen Bahnhof und der Innenstadt in einer Presserklärung im April als „Rechtsfreien Raum“.

Der Bremer Senat bewertet die Situation am exponierten Platz ebenfalls als kritisch, sodass mit „vermehrt behördenübergreifende Kontrollen im Bereich des Hauptbahnhofs und des Umfelds, einschließlich Hillmannplatz“ gegengesteuert wurde sollte, heißt es in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP aus dem vergangenen April. Weiter heißt es „Trotz in der Tendenz rückläufigen Kriminalitätszahlen bleiben der Hillmannplatz und das nähere Umfeld weiterhin ein Schwerpunkt für Kriminalität.“

Für Veranstalter kein gutes Alternativ Angebot

Aus diesem Grund wollten sich die Winzer und Kunden in diesem Jahr vom Hillmannplatz zurückziehen und einen anderen Ort bespielen. Als Alternative wurden laut Michael Berger, ebenfalls Veranstalter, dem Wein-Sommer vom Ordnungamt der Ansgarikirchhof oder die Schlachte angeboten. Die Veranstalter lehnten aber ab. „Wir haben an beiden Orten schon Erfahrungen gemacht, und das sind keine guten Orte“, berichtet Michael Berger „Der Weinsommer lebt auch vom Durchgangsverkehr, da waren die Alternativen nicht gut genug.“

Dass Gottschalk und Berger kein anderer Ort angeboten wurden hat nach Auskunft des Ordnungsamtes einen einfach Grund: Zum gewünschten Zeitpunkt seien keine anderen Plätze mehr frei gewesen. So ist der Domshof bis Ende August mit dem Open-Space belegt und auch der Marktplatz steht zum gewünschten Wochenende nicht durchgängig zur Verfügung.
Im nächsten Jahr plant der Bremer Wein-Sommer aber sein Comeback.

Dann soll es mit mehr Vorlauf eine große Fläche in der Bremer Innenstadt geben, auf der es weniger Sicherheitsbedenken gibt und mehr Laufkundschaft vorbeikommt.

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