Die Stadt Delmenhorst hat ein Grundstück um die Grundschule Iprump gekauft, wo ein drittes Gymansium gebaut werden könnte. Foto: Martina I. Meyer
Schulentwicklung

Diskussion um drittes Gymnasium

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SPD und CDU mit konträren Ansichten / Weitere Fragen der Anwohnenden

Die Diskussion um den neuen Standort des benötigten dritten Gymnasiums in Delmenhorst hält an: Der Standort in Iprump, direkt neben der Grundschule, wird vom Ratsherrn Jürgen Waßer (CDU) als alternativlos betitelt. Für die SPD-Fraktionsmitglieder hingegen sei klar, dass der Standort ungeeignet ist.

Waßer gibt für seine Position – Pro Standort Iprump – Gründe an, die schon mehrfach als positiv angegeben wurden: Nähe zum Bahnhof Heidkrug, Synergieeffekt für die Grundschule durch eine gemeinsame Mensa und Sporthalle, ausreichend Platz für das Schulgebäude und allem, was dazu gehört. Die Anwohnenden zeigen eine andere Perspektive: Mangelnde Parkmöglichkeiten, die angespannte Verkehrssituation auf der Bremer Heerstraße, die Frage nach dem Naturschutz und die negativen Folgen für die ruhigen und ländlichen Anwohnerstraßen.

Waßer erkenne „egoistische Motive“

„Die Widerstände erscheinen mir zusehends von egoistischen Motiven getrieben. Wir können mit einer ‚Not in my Backyard‘-Mentalität nicht die Entwicklung und Gestaltung unserer Stadt blockieren“, sagt Waßer. „Es sollte unser Ziel sein, für den gesamten Stadtteil eine hervorragende Bildungsqualität und einen attraktiven Standort zu schaffen. Einzelinteressen können dabei nicht über dem Gemeinwohl stehen.“

Dem Gegenüber steht die SPD. In einem Antrag, der sowohl an die Presse als auch an die Stadt Delmenhorst ging, listet die Fraktion drei Säulen auf: Die Aufhebung des Ratsbeschluss zum Erwerb des Grundstückes in Iprump und der Beschluss zum Bau des Gymnasiums an diesem Standort sowie einen Antrag zur Planung des dritten Gymnasiums am Standort Försterhof.

Alternative: Standort Försterhof

Zur Erinnerung: Am Standort Försterhof, der mit über 40.000 Quadratmeter eine attraktive Fläche für große Bauvorhaben darstellt, soll eine Förderschule Geistige Entwicklung sowie eine Kita geplant werden. Statt der Kita wünscht sich die SPD an diesem Standort nun das dritte Gymnasium. Die Fraktion erkenne die Bedenken der Anwohnenden an und gibt an, dass sich dort frühere Befürwortende des Standortes bereits kritisch geäußert hätten, ob ihre Entscheidung richtig war.

„Die SPD beantragt die Planung des Baus eines inklusiven Schulstandortes, bestehend aus der Förderschule GE, dem dritten Gymnasium sowie einer Sporthalle, einer Mensa und eines Verkehrsübungsplatzes, der zugleich von der Overbergschule am Brendelweg in Teilen mit genutzt werden kann, auf dem Grundstück ‚Am Försterhof‘“, begründen die Mitglieder der SPD-Fraktion. Dadurch würden auch Synergieeffekte entstehen, wie die Förderung des Inklusions-Gedanken bei Heranwachsenden.

Statt einer weiteren Kita, die ebenfalls dringend gebraucht wird, liegt der Fokus der SPD also zunächst auf dem Wechsel des Standortes für das ebenso benötigte dritte Gymnasium.

Die endgültige Entscheidung über den Standort steht noch aus. Alternativen (wir berichteten) gibt es zwar, allerdings sind die Parameter dieser Standorte nicht für den Bau eines Gymnasiums ausreichend. Welche Entscheidung die Politik trifft und ob weitere Alternativen gefunden werden müssen, könnten am 10. September im Schulausschuss weiter diskutiert werden.

Fragen der Anwohnenden

Im Ausschuss für Planen, Bauen und Verkehr am 13. August nutzten Anwohnende die Einwohnerfragestunde. Laura Werning, Anwohnerin am Iprumper Moor fragte: „Laut der Präsentation vom 26. Juli steht eine Fläche von 9.000 Quadratmeter plus X zur Verfügung. Ohne die Fläche X ist die Fläche für den Bau der Schule zu klein. Hat die Stadt dieses Grundstück bereits gekauft und wenn nein, was ist, wenn der Kauf nicht gelingt?“ Das Schulgebäude soll laut Planung auf einer derzeitigen grünen Wiese sowie auf einem kleinen Waldstück entstehen. „Das Gebäude soll laut Präsentation viergeschossig werden. Die umliegenden Häuser sind nur Einfamilienhäuser, teilweise eingeschossig. Ist es gewollt, dass ein großer Klotz dorthin platziert wird?“, fragte Ulrike Sternberg. Weitere Fragen wurden bezüglich der Zuwegung und der schmalen Brücke über der Heidkruger Bäke gestellt. Die Verwaltung beantworten die Fragen schriftlich.

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