Das dreistöckige B&B-Hotel soll über 85 Zimmer verfügen, davon vier barrierefrei und zwölf Familienzimmer. Grafik: Ingenieurbüro Köhler und Partner
Stadtplanung

Große Erwartungen an den Neuanfang

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Visualisierung für das Hotelprojekt auf dem Wonnepark-Grundstück

„Nach zwei Jahren Abriss folgt jetzt die Phase des Wiederaufbaus“, sagt Stefan Lehmann, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung. Denn kaum aus der Sommerpause zurück, wird im Ausschuss für Planen, Bauen und Verkehr eines der großen Bauprojekte für die kommenden Jahre vorgestellt: ein Hotel für die derzeit brachliegende Wonnepark-Fläche.

Erste Details zum Hotelprojekt

Eigens zur Vorstellung und für einen ersten Blick auf das geplante B&B-Hotel sind am Dienstag die Architekten André Kiwitz und Anastasia Kamenski aus Bremerhaven angereist. Das Ingenieurbüro Köhler und Partner wurde engagiert, um das Hotel-Projekt zu visualisieren und den Bau umzusetzen.

Das B&B entsteht auf einem Eckgrundstück mit einer Fläche von 1.200 Quadratmetern. Es sind vier Geschosse geplant, das Erdgeschoss soll über barrierefreie Zimmer verfügen. „Das ist ein Angebot, welches es so in der Stadt noch nicht gibt“, sagt Kamenski. Weiter wird das Hotel über einen Innenhof zur Anlieferung und Abholung verfügen, damit der Verkehr sich nicht vor dem Hotel staut. Zudem sind sechs Stellplätze auf dem Innenhof eingeplant. Weitere Parkplätze sollen durch die Quartiersgarage, die ebenfalls auf dem Wonneparkgelände errichtet wird, bereitgestellt werden. Auch der Anforderung einer Klimamusterstadt kommt der Neubau nach: „Es wird ein Gründach mit Photovoltaikanlagen geben“, so die Architektin. Lehmann ergänzt: „Alle Gebäude werden nachhaltig geplant. Im Bebauungsplan werden örtliche Vorgaben festgehalten, sodass alle Gebäude im selben Duktus entstehen.“

Fassade orientiert sich an der Nordwolle-Historie

Die Architekten haben sich bei der Fassade viele Gedanken gemacht. Bei den ersten Ideen ist das Gebäude einheitlich gestaltet, danach habe man sich die Stadt und ihre Geschichte angesehen. „Eine rote Verblende mit historischen Zügen und eine Gliederung der Fassade“, beschreibt Kamenski die vorerst finale Visualisierung. Es solle nicht nur ein wuchtiger Klotz werden, sondern sich in die Stadt einfügen.

Das neue Hotel steht im Wettbewerb zu den sieben bereits bestehenden Hotels in der Stadt Delmenhorst. Neben Thomsen und Goldenstedt gibt es auch noch das City Hotel, Hotel Baldus und drei weitere. Dies kritisiert besonders Hasan Bicerik (SPD): „Sie haben hier keine Stimme und kein Mitsprachrecht.“ Auf die Frage, ob die Verwaltung das Gespräch gesucht habe, verneint Lehmann. Das Interessenbekundungsverfahren habe öffentlich und transparent stattgefunden, bereits bestehende Hotelbesitzende hätten ihr Interesse anmelden oder sich zusammenschließen können. „Delmenhorst ist Schlusslicht, was den Tourismus betrifft. Mit einem Big Player wie B&B, der wachsen wird, gehen die lokalen Hotelbetreiber leer aus“, sagt Bicerik. Hartmut Rosch (Linke) entgegnet, dass er angenehm überrascht über die Vorstellung des Bauprojektes sei. „Ein modernes Hotel im Gegensatz zu Hotel Thomsen und Goldenstedt“, sagt Rosch. Er verweist auf die „gut ausgestatteten Zimmer“ gegenüber den „handwerkergerechten Zimmern“ in den anderen örtlichen Hotels. Diese Aussage wurde von anderen Ausschussmitgliedern scharf kritisiert.

Lehmann ist wichtig zu betonen, dass das Hotel nur eine Ecke des neuen Quartiers einnimmt und lediglich ein Baustein sei. Daneben werden unter anderem noch eine Quartiersgarage, eine Kita sowie Altenwohnen geplant. Das nächste Projekt auf der Wonneparkfläche soll noch vor Winter diesen Jahres vorgestellt werden.

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