Wiltrud Strunk, Susanne Lebedinzew und Monika Krämer (v. li.) sind mit Herzblut beim Hospizdienst Ganderkesee-Hude engagiert. Foto: Konczak
Gesellschaft

„Trauer bleibt ein Lebensbegleiter“

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Hospizkreis bietet ab Oktober eine neue geschlossene Trauergruppe an

„Trauer endet nicht nach einer gewissen Zeit, sie wird ins Leben integriert“, sagt Monika Krämer, Trauerbegleiterin im Hospizkreis Ganderkesee-Hude. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Wiltrud Strunk bietet sie ab Oktober eine neue geschlossene Trauergruppe an. Diese trifft sich jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 17 bis 19 Uhr an der Baumstraße 15 in Elmeloh. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung notwendig.

Geschlossene Trauergruppe für offene Herzen

Bei einer geschlossenen Trauergruppe handelt es sich um eine feste Gruppe von Trauernden, die ihre persönliche Geschichte erzählen können und sich gegenseitig unterstützen. Hierbei helfen auch die Trauerbegleiterinnen Krämer und Strunk. Im Gegensatz zur offenen Trauergruppe besteht jene über einen längeren Zeitraum. „So lange wie nötig“, versichert Strunk. „Es ist wie bei den Vögeln: Wenn die Jungen flügge werden, müssen sie das Nest verlassen“, sagt Krämer. Sie und ihre Kollegin haben ein Gespür dafür, wenn Trauernde gelernt haben, mit ihrem Schmerz umzugehen und die Gruppe nicht länger benötigt wird. Es bestehe aber natürlich weiterhin die Möglichkeit, Teil einer neuen Trauergruppe zu werden.

Bevor Teilnehmende in die Gruppe kommen, werden Einzelgespräche geführt. „Die Trauernden lernen uns und das Konzept kennen. Danach können sie der geschlossenen Trauergruppe für drei Sitzungen unverbindlich beitreten, ehe sie eine Entscheidung treffen sollen“, erklärt Strunk. Für manche sei die offene Trauergruppe besser geeignet, das müsse individuell herausgefunden werden. „Die Vertraulichkeit steht an oberster Stelle“, sagt Krämer. Was in der Gruppe erzählt wird, bleibt auch dort. Jeder Teilnehmende erzählt außerdem nur das, was er preisgeben möchte.

Trauer ist individuell

„Trauer bleibt ein Lebensbegleiter“, sagt Koordinatorin Susanne Lebedinzew. „Für andere läuft das Leben weiter, während es für sie stehen bleibt“, sagt Krämer. Ein sicherer Kreis, wie die geschlossene Trauergruppe, in der Betroffene ihre Geschichte immer wieder erzählen dürfen und ihnen zugehört wird, sei hilfreich dabei, die Trauer zu verarbeiten. „Trauerverwaltung“ nennt Strunk diesen Prozess.

Wer sich Unterstützung suchen möchte, kann sich an den Hospizkreis telefonisch unter 0160/99 64 39 44 oder per Mail an buero@hospizkreis-ganderkesee-hude.de wenden. Einfühlsame Personen, die ein Ehrenamt im Hospizdienst übernehmen wollen, können sich ebenfalls melden.

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