Sie wollen Lernräume im Freien bieten: Jan-Walter Feldmann, Monika Helmers, Oliver Engelhardt und Gesa Hauschild (von links). Foto: Utke Sie wollen Lernräume im Freien bieten: Jan-Walter Feldmann, Monika Helmers, Oliver Engelhardt und Gesa Hauschild (von links). Foto: Utke
Worpswede

Grünes Klassenzimmer im Künstlerdorf

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Jugendherberge Worpswede setzt nach ihrem Umbau primär Grundschulklassen

Es war viel los in der Jugendherberge: In den letzten vier Jahren standen mit Corona, geplanten Umbauten und einer eineinhalbjährigen Unterbringung von geflüchteten Familien viele Herausforderungen an. Nach dem Auszug der Geflüchteten im Juni dieses Jahres (wir berichteten) hat die Herberge im August wieder ihren gewöhnlichen Betrieb als Unterbringung für Schulklassen, aber auch andere Gäste wie Familien wieder aufgenommen.

Und dieser Betrieb beginnt direkt mit einigen spannenden Neuerungen: In einer schon seit vor 2019 geplanten Baumaßnahme im Volumen von zirka einer Million Euro hat man den Außenbereich komplett erneuert – und ganz nebenher noch diverse Zimmer mit eigenen Badezimmern aufgewertet.

Highlight vorm Haus

Das Außengelände sei nun ein Highlight der Jugendherberge, verkündet man stolz bei einem Pressegespräch. „Wir wollen bewusst weiter auf Schulklassen als Hauptzielgruppe setzen und ein grünes Klassenzimmer schaffen“, erzählt Oliver Engelhardt, stellvertretender Geschäftsführer des Unternehmens Die JugendHerbergen.

Dieses „grüne Klassenzimmer“ ist ein Amphiteater-ähnlicher Bau auf dem Außengelände, zwischen Feuerschale, Fußballfeld, Spielplatz und Picknickbänken. Sogar einen hauseigenen „Stockbrot-Service“ für entsprechenden Teig gibt es, sodass sich Schulklassen nur noch um den angenehmen Teil des Backens kümmern müssen.

Neben den baulichen Veränderungen um die Gebäude der Herberge herum hat sich auch einiges im inneren getan: 25 der 41 Zimmer haben nun eigene Badezimmer. „Unsere Gäste sind begeistert. Wir bekommen immer öfter zu hören, dass sie sich hier wie im Hotel fühlen“, berichtet Betriebsleiterin Monika Helmers.

Nach Corona wieder viele Gäste

Dass man sich den Ausbau leisten konnte, verdanke man insbesondere der nach der Pandemie wieder steigenden Zahl an Klassenfahrten: „In den Jahren 2022 und 2023 haben wir gespürt, dass es großen Nachholbedarf nach der Coronazeit bei den Klassen gab. Die Kinder müssen raus und brauchen Abwechslung vom Homeschooling“, so Engelhardt. „Als gemeinnützige Unternehmen müssen die Jugendherbergen ihren Gewinn reinvestieren“, so wie in den nun geschaffenen Außenbereich.

Als vom Land Niedersachsen offiziell anerkannter außerschulischer Lernort bietet die Jugendherberge Worpswede zudem ein vielfältiges Angebot mit regionalem Bezug: Klassen können zwölf Programme und 19 Programmbausteine buchen, um Events wie Ortsrallyes, Kanu- oder Torfkahnfahrten oder Erlebnistouren im Moor in Anspruch zu nehmen – sogar englischsprachige Fahrten sind möglich.

Während die Gästezahlen wieder stimmen, gebe es jedoch Mangel hinsichtlich des Personals. „Wir bilden in neun Berufen aus, vom Koch bis zur Kauffrau, und haben auch einige Stellen zu besetzen – und das an diversen Standorten“, heißt es von Jan-Walter Feldmann, dem Regionalleiter der Jugendherbergen Verden und Worpswede.

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