Auf traditionellen Torkähnen wie diesem und mit musikalischer Begleitung fuhren die Besucher auf verschiedenen Routen über die Hamme. Foto: Utke
Landkreis

Mondschein, Tradition und Schnaps

Von
Unterhaltung von Romantik bis Party gab es bei der diesjährigen Hammenacht

Jahr für Jahr erfreut sich die Hammenacht großer Beliebtheit – so auch in diesem August. Bei bestem Wetter und beinahe vollem Mond schipperten die Gäste in traditionellen Torfkähnen auf der Hamme entlang. An allen Stationen sorgten die Moorkapitäne mit Bratwurst und Moorbier für das leibliche Wohl ihrer Fahrgäste.

Der Einstieg

Der Einstieg in das flache Boot gestaltete sich zwar wackelig, doch dank Trittstufe und helfender Hände für alle erfolgreich. „Falls wir kentern, stehen Sie einfach auf und retten Sie sich zu Fuß an Land“, hieß es von Seiten der Bootsführer, als eine Mitfahrerin sich besorgt zeigte, die Balance halten zu können. Anschließend verlas der jeweilige Kapitän die auf dem Kahn geltenden Regeln: „Von übermäßigem Alkoholkonsum während der Fahrt wird abgeraten“, heißt es etwa. Betrunkene Fahrgäste könnten des Torfkahns verwiesen werden, „Ausnahme bildet der Kapitän.“ Und los ging die beschauliche Fahrt bei maximalen fünf Kilometern die Stunde. Bei den modernen Ausfahrten wird das traditionelle Gefährt mit einem Motor ausgestattet, sodass der althergebrachte Staken nicht mehr zur Fortbewegung eingesetzt werden muss, sondern höchstens, um im Fall der Fälle Abstand zum Ufer zu gewinnen, wenn der Kahn vom Fahrtweg abkommt. Während wir uns stetig der Ufervegetation näherten, führte die Akkordeonspielerin, welche zur musikalischen Untermalung der Tour mit an Bord war, souverän weiter „Er hat ein knallrotes Gummiboot“.

Die Nacht

So schipperten wir dem Sonnenuntergang entgegen, auf dem Weg vom Osterholzer Hafen zu Melchers Hütte, vorbei an anderen Kähnen, Schaulustigen am Ufer sowie einigen privat zu Wasser gelassenen Gefährten, wie mit Außenmotor ausgestatteten Schlauchbooten oder mit Lichterketten behangenen Kajaks. Unterwegs winkte uns eine Gesellschaft an ihren privaten Steg heran, um die Gruppe mit einer Runde Jan Torf Kräuterschnaps zu versorgen. So gestärkt erreichten wir überpünktlich Melchers Hütte, wo bereits in Saus und Braus Menschen feierten, begleitet von Shantys und Akkordeonmusik. Etwas sinnlicher, doch ebenfalls durch eine Akkordeonspielerin begleitet, gestaltete sich da die Rückfahrt in den Hafen Osterholz. Während sich der Mond in der Hamme spiegelte, huschte auch die eine oder andere Sternschnuppe über den Himmel. So war die Hammenacht wohl in jedem Sinne stimmungsvoll, egal nach welcher Stimmung ein jeder Gast suchte.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner