Festivalchef Torsten Neumann, Christian Andresen (Centermanager Famila Einkaufsland Wechloy), Roland Hentschel (Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg) und Christoph Baak vom Filmfest-Team (v. l.). Foto: Martina I. Meyer
Veranstaltung

Hollywood an der Hunte

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31. Filmfest Oldenburg vom 11. bis 15. September / Maria Furtwängler unter den Gästen

Ein Hauch von Hollywood weht vom 11. bis 15. September wieder an der Hunte. Beim 31. Internationalen Filmfest Oldenburg flimmern rund 40 Filme und mehrere Dokus über die Leinwand, teilweise als Weltpremiere. Da sich das cineastische Event laut Festivalchef Torsten Neumann mittlerweile auch zu einem „Entdeckungsfestival“ entwickelt hat, wird nach dem Auftakt im vergangenen Jahr dieses Mal wieder ein Preis für den besten Erstlingsfilm verliehen. Der Award der Hans-Ohlms-Stiftung ist mit 3.000 Euro dotiert. Viele Filme, die schon auf den großen Festivals wie Berlinale oder Cannes liefen, würden an andere Veranstalter weitergereicht. Dabei gebe auch „irre viele“ Erstlingsfilme. „Wir können ihnen den Weg ebnen, das ist ein tolles Kompliment“, so Neumann bei der Pressekonferenz zum Filmfest Oldenburg.

Spielstätten sind das Casablanca, das Cine k und der Theaterhof 19. Während das Staatstheater Oldenburg Schauplatz der Freitags-Gala und der Closing Night ist, kehrt das Festival nach 13 Jahren ins Cinemaxx zurück, um seine Eröffnung gebührend zu feiern.

Dokumentarfilm über Eltern von Todespfleger

Ein besonderes Highlight im Programm ist der Dokumentarfilm „Jenseits von Schuld“, der die Eltern des „Todespflegers“ thematisiert, der in den Kliniken in Oldenburg sowie Delmenhorst tätig war und für 87 Morde verurteilt wurde. Der Film läuft am 19. September in den deutschen Kinos an und konnte beim DOK.fest München bereits den Publikumspreis gewinnen. Er gewährt tiefe Einblicke in die Verarbeitung des Unfassbaren und zeigt, wie eine Familie mit der erdrückenden Last der Taten ihres Sohnes und der intensiven medialen Aufmerksamkeit umgeht. Die Regisseurinnen Katharina Köster und Katrin Nemec werden in Oldenburg zu Gast sein.

Ein Wechselbad der Gefühle

Eröffnet wird das Filmfest am 11. September mit der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, deren Adaption von Filmemacher Florian Frerichs ihre Weltpremiere an der Hunte feiert. Auf dem Buch basiert auch Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ mit Tom Cruise und Nicole Kidman aus dem Jahr 1999. In „Traumnovelle“ spielen Nikolai Kinski und Laurine Price das bürgerliche Ehepaar Jacob und Amelia. Als Jacob von seiner Frau erfährt, dass in ihren heimlichen sexuellen Träumen ein fremder Mann eine Rolle spielte, will er sein eigenes sexuelles Verlangen erforschen. Eine bürgerliche Fassade voller Einengung und unterdrückter Sehnsüchte bricht zusammen.

Als Vorpremiere flimmert „Am Ende der Wahrheit“ mit Maria Furtwängler über die Leinwand – ein Drama über die Folgen von sexualisierter Gewalt und weibliche Selbstermächtigung. Furtwängler wird ebenfalls beim Filmfest Oldenburg erwartet.

Deutschland-Premiere feiert „The Second Act“ von Quentin Depieux, unter anderem mit Léa Seydoux in der Hauptrolle. Die Meta-Komödie dreht sich um Schauspieler in einer Filmproduktion.

Myanmar wieder ins Bewusstsein rufen

In der „Tribute“-Reihe widmet sich das Festival in diesem Jahr Regisseur Na Gyi und seiner Frau und Schauspielerin Paing Phyo Thu aus Myanmar, deren gemeinsamer Film „What happened to the Wolf“ seine Weltpremiere beim 28. Filmfest Oldenburg feierte. Nachdem 2021 jedoch das Militär in Myanmar die gesamte Staatsmacht an sich riss, sind Künstler aus dem ganzen Land auf der Flucht. So auch Na Gyi und Paing Phyo Thu. Die beiden konnten damals wie heute nicht nach Oldenburg reisen, doch der Kontakt bestand weiterhin. Das Thema Myanmar sei relativ schnell wieder aus dem Blickfeld des Interesses verschwunden, so Festivalchef Neumann. Die Kunst der Filmemacher wolle man nun mit einem Tribute würdigen und die Aufmerksamkeit erneut auf das asiatische Land lenken. Besucher können neben „What happened to the Wolf“ die erste Zusammenarbeit des filmschaffenden Ehepaars mit dem Titel „Mi“ sowie ihre Kurzfilme „Guilt“, „Our Turn“ und „My Lost Nation“ sehen.

Weiter ausgebaut werden soll die Video-On-Demand-Plattform, auf der das Beste aus den vergangenen Filmfesten gezeigt wird. Der Link ist auf filmfest-oldenburg.de zu finden.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 2. September auf filmfest-oldenburg.de sowie im Festivalcenter in der Kaiserlichen Post an der Poststraße 1. Weitere VVK-Stellen sind die Tourismus-Information, Lange Straße 3/ Kulturetage, Bahnhofstraße 11, sowie alle ADticket-VVK-Stellen und die Tickethotline 069/90 28 39 86.

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