Bürgermeister Torsten Rohde übernahm die Begrüßung. Foto: Klüh Bürgermeister Torsten Rohde übernahm die Begrüßung. Foto: Klüh
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Auftakt zur kommunalen Wärmeplanung

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Öffentliche Veranstaltung soll Bürgern ebenso wie Unternehmen Planungssicherheit geben

Im Mai dieses Jahres setzten der Landkreis Osterholz und die dazugehörigen Gemeinden Hambergen, Lilienthal, Worpswede, Ritterhude, Grasberg und Schwanewede sowie die Stadt Osterholz-Scharmbeck den gemeinsamen Startschuss zur kommunalen Wärmeplanung mit den beauftragten Unternehmen EWE Netz aus Oldenburg und den Osterholzer Stadtwerken.

Bei einer öffentlichen Auftaktveranstaltung informierten jetzt Lorenz Schlüter (Osterholzer Stadtwerke) und Jannik Hartfil (EWE) im großen Sitzungssaal des Rathauses über die nächsten Schritte des Projektes. Rund 100 Zuhörende waren der Einladung gefolgt.

Der kommunale Wärmeplan soll Bürgern sowie Unternehmen künftig Sicherheit darüber geben, ob und mit welcher zentralen Wärmeversorgung sie vor Ort rechnen können oder ob eine individuelle Heizlösung notwendig wird. Der gesamte Planungsprozess ist in vier Phasen unterteilt: Bestandsanalyse, Potentialanalyse, Aufstellung eines Zielszenarios und Wärmewendestrategie.

In der Bestandsanalyse wurde der Ist-Zustand der Wärmeversorgung in den kreisangehörigen Kommunen erhoben. Diese Daten liegen mittlerweile vor. Aussagen über Zwischenstände wollten die beiden Vertreter der beteiligten Unternehmen allerdings noch nicht preisgeben.

Anschließend sollen Potenziale zur klimaneutralen Energiegewinnung ermittelt werden. Dabei schaut man nach möglichen Flächen für Photovoltaikanlagen oder Windenergie, Möglichkeiten der Nutzung von Abwärme aus Industrie und Flüssen oder Seen oder auch der Nutzung von Geothermie. Auf Basis dieser Analysen werden verschiedene Zielszenarien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung aufgestellt.

Wie kann die zukünftige Versorgungsstruktur aussehen, wo sind Wärmenetze möglich oder wo wird nur eine Einzelversorgung der Haushalte über dezentrale Heizsysteme möglich sein? Am Ende des Projekts wird der Transformationspfad zur zukünftigen Wärmeversorgung mit mindestens fünf detailliert ausgearbeiteten Maßnahmen erstellt und soll als strategische Empfehlung für Politik und relevante Akteure dienen.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Jens Clausen von der „Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit“ in einem Vortrag über verschiedene Optionen einer Wärmeversorgung referiert. Eine Möglichkeit sei der Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz. Dies wird oft aber nicht möglich sein, da die Voraussetzungen dafür fehlten. Weitere Alternativen seien zum Beispiel eine moderne Gasheizung – H2 Ready, die auch mit Wasserstoff betrieben werden kann.

Es sei aber fraglich, ob die Energieversorger im Landkreis überhaupt eine Versorgung mit Wasserstoff anböten. Viele setzten auf Biomasseheizungen, die oftmals mit Holz betrieben werden. Hier sei zu bedenken, dass der Rohstoff knapper wird und die Preise deutlich steigen.

Als beste und zukunftssichere Heizquelle propagiert der Referent eine moderne Wärmepumpe als Heizungsform und listet in seinem Vortrag eine Reihe von Vorteilen auf. Nicht zuletzt sei die staatliche Förderung momentan sehr attraktiv.

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