Die Gewaltschutzambulanz wird von Case-Managerin Ramona Rohlwing (l.) und der ärztlichen Leiterin Dr. Saskia Etzold (r.) geführt. Foto: PV Die Gewaltschutzambulanz wird von Case-Managerin Ramona Rohlwing (l.) und der ärztlichen Leiterin Dr. Saskia Etzold (r.) geführt. Foto: PV
Gewaltschutzambulanz

Gewaltschutzambulanz zieht Bilanz

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Über 90 Betroffene in den ersten sechs Monaten

Seit sechs Monaten bietet die Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte Gewaltbetroffenen die Möglichkeit, Verletzungen nach Delikten rechtsmedizinisch dokumentieren zu lassen. Über 90 Personen haben das Angebot in Anspruch genommen, mehr als erwartet, wie die ärztliche Leiterin Dr. Saskia Etzold berichtet.

Der folgende Artikel behandelt das Thema häusliche Gewalt und kann gegebenenfalls Retraumatisierung Wirken. Betroffene können sich an die Gewaltschutzambulanz unter (0421) 497 73920 wenden. Mehr Informationen und Hilfe gibt es unter www.gesundheitnord.de/gewaltschutzambulanz.html

Erfolgreiches Pilot-Projekt

Gemeinsam mit Case-Managerin Ramona Rohlwing haben sie zudem über 13.000 Informationsmaterialien in Bremen und Bremerhaven verteilt und in mehr als 50 Vorträgen über die neue Einrichtung informiert.

Die Gewaltschutzambulanz dokumentiert Verletzungen schriftlich und fotografisch. Vertraulichkeit stehe dabei an erster Stelle, erklärt Rohlwing. Nicht immer kommt es im Anschluss zu einer Anzeige. Die gesammelten Beweise können bis zu zehn Jahre aufbewahrt werden, sodass Betroffene auch später noch eine Anzeige erstatten können.

Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, unterstreicht die Bedeutung der Gewaltschutzambulanz: „Mehr als 90 Betroffene in sechs Monaten zeigen, wie wichtig dieses Angebot ist. Die steigenden Fälle von häuslicher und Partnerschaftsgewalt in Bremen machen es zwingend notwendig, dass wir den Betroffenen schnelle Hilfe bieten.“ Bernhard setzt sich daher für eine dauerhafte Finanzierung der Gewaltschutzambulanz über das Jahr 2026 hinaus ein.

Projekt soll fortgesetzt werden

Das Projekt, das bis 2026 mit 1,2 Millionen Euro gefördert wird, sei ein zentraler Baustein des Bremer Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, die den Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Kinder stärken soll, so Bernhard. Die Gewaltschutzambulanz ist telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 15 Uhr erreichbar oder per E-Mail an gewaltschutzambulanz@gesundheitnord.de.

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