Einer von mehreren Müllbergen in Huckelriede – der größte, wie einige Anwohner meinen: Am vergangenen Montag, 11.15 Uhr, vorm Bunker an der Kornstraße, sieht man aus der Ferne, wie ein Mann in T-Shirt und Badelatschen etwas dazu wirft. Dann verlässt er den Ort. Rund um einen Schaltkasten liegen Stühle, fleckige Matratzen, gebrauchte Windeln, schmutzige Kleidung, Fischdosen, andere halb leere Konserven, Lebensmittel-reste und ganz viel Undefinierbares, was oft schimmelt und stinkt. Ein Anwohner hatte den WESER REPORT darüber informiert, zeigt die Fundstelle und weitere Müllhaufen vor Häuserwänden.
Passantin: „Alle Anwohner sind total genervt“
Der Tippgeber bestätigt, dass der Müll etwa einmal die Woche abgeholt werde. Eine Passantin berichtet, „dass der Platz nach wenigen Tagen wieder komplett zugemüllt wird.“ Sie sei immer aufs Neue entsetzt, wenn sie das sehe. „Alle Anwohner hier sind total genervt“, meint sie.
„Hier und in der Nähe sieht man am hellichten Tag Ratten laufen, berichtet ein Augenzeuge. Die Löcher zu ihren Bauten gehen nah am Buntentorsdeich in die Erde. „Früher war es total nett in der Huckelrieder Mitte“, beschreibt der Bremer, der dort aufgewachsen war: „Kleine Geschäfte, ein Fischladen, ein Blumenladen und saubere Straßen prägten die Gegend.“ Jetzt sei der Kern eher schmutzig und weniger einladend.
Da die Spaziergängerin und der Leser nicht gezeigt und genannt werden möchten, lassen wir die Namen und Gesichter weg. Denn ein Grund sei, dass es ein Haus gibt, von dem aus „Repressalien“ zu erwarten seien.
Umweltbehörde: „Im Frühjahr 2024 Kontakt zur Eigentümergesellschaft aufgenommen“
Das sagt Ramona Schlee von der Umweltbehörde zur Situation: „In diesem Fall wurde bereits im Frühjahr 2024 Kontakt zur Eigentümergesellschaft aufgenommen. Die hat die Bremer Stadtreinigung (DBS) darüber informiert, dass ein Reinigungsunternehmen mit der Reinigung und Beseitigung von Ablagerungen auf diesem Grundstück beauftragt ist. Die beauftragten Reinigungen konnte DBS als bislang ausreichend bewerten. Aktuell wird erneut versucht Kontakt aufzunehmen, damit eine zeitnahe Beseitigung erfolgt“, so die Pressesprecherin. Vor Ort konnten bisher keine Verursacher ausfindig gemacht werden. Schlee erklärt auch: „Bei Rattenbefall muss eine Meldung an das Gesundheitsamt durch die Eigentümergesellschaft erfolgen.“
Kontrollen der Stadtreinigung in ganz Bremen
In ganz Bremen würde die DBS kontrollieren. Schlee, erklärt, wie man dann die Umweltsünder sucht: „Im Allgemeinen sezieren die Müll-Detektive der DBS zahlreiche der Ablagerungen auf Verursacherhinweise und bringen den Tatbestand dann über die senatorische Dienststelle zur Anzeige.“ Im Jahr 2022 seine so über 400 Delikte geahndet worden.