Die Verantwortlichen, allen voran Landrat Bernd Lütjen, nehmen kein Blatt vor den Mund, als sie über den Jahresabschluss des Kreiskrankenhauses sprechen. „Es war wider erwarten ein positiver Abschluss“, so Lütjen. Die Worte „wider erwarten“ sind dabei Kern des ganzen, denn gerechnet hatte man ursprünglich mit einem Minus von etwa einer halben Million Euro. Dass das Betriebsergnis für 2023 mehr als eine halbe Million im Plus liegt, ist aber zwei Sondereffekten zu verdanken.
Zum einen sind die erwarteten Tarifsteigerungen im Berichtsjahr geringer ausgefallen als zunächst erwartet, zum anderen konnten die hohen Kostensteigerungen bei Strom und Gas zum Teil durch die gewährten Energiehilfen aus dem sogenannten Härtefallfonds kompensiert werden. Doris Sonström, Leiterin des Krankenhauses, erklärt, dass der Härtefallfonds zwar zunächst bei der Prognose für 2023 nicht beachtet werden konnte, dass es sich aber auch um eine temporäre Hilfe handelt. Strom und Gas sind weiterhin teuer. „Das können die Krankenhäuser nicht länger mitmachen, die Politik muss nachsteuern“, fordert sie. „Die Bundespolitik muss ihrer Pflicht zur Sicherung einer auskömmlichen Krankenhausfinanzierung nachkommen und für eine verlässliche und kostendeckende Finanzierung der Betriebskosten sorgen“, bekräftigt auch der Landkreis in einer Pressemitteilung diese Forderung.
Es bleibt allemal prekär. Für 2024 rechnet man mit einem Minus von knapp 800.000 Euro. Dabei wolle man die Meinung der Bundesregierung, kleine Häuser würden geringere Qualität bieten, nicht auf sich sitzen lassen. „Wir nehmen an vielen Vergleichen teil und schneiden da sehr positiv ab“, so Sonström. Die Meinung vertritt auch Wilfried Pallasch (Bürgerfraktion), der sagt: „Wir sind sehr stolz auf unser Krankenhaus und kämpfen dafür, dass es so bleibt.“