Energie! Das ist das tragende Stichwort bei der aktuellen Inszenierung des TiO. Gerade Martina Groß (vorne) kann als Performerin überzeugen. Foto: pv
Osterholz-Scharmbeck

Es rumpelt im Amt

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Aktuelles Stück des TiO ist eine laute und schnelle Musikkomödie

Selten genug gibt es im Theater Szenenapplaus. Die Spieler freut es, kurz nach ihrem Abgang hören sie Anerkennung für gelungene schauspielerische Leistung. Einen besseren Einstand konnte sich der neue Vorstand des Theaters in OHZ (TiO) also gar nicht wünschen, denn bei der Premiere von „Amtsnoten“ gab es Applaus am laufenden Band. Nicht für Szenen, für Sätze! Kein Wunder, nahm das exzellent aufgelegte Ensemble den gut gefüllten Saal auf eine temporeich und luftig-leicht inszenierte Reise durch einen Gesangsworkshop im Rathaus einer nicht genannten Gemeinde mit.

Regisseurin Nina Arena soll schon im Vorfeld angemerkt haben, dass alle Mitspielenden gleich voll bei den geforderten Gesangseinlagen dabei waren. Das macht schon Annabell Lührssen in der Rolle der Evelyn Thomas deutlich, wenn sie voller Inbrunst Abba anstimmt. Kein Ton trifft, was auch volle Absicht des Stückes ist. Spätere Einlagen ziehen denn allerdings mit, das Premierenpublikum klatschte begeistert mit. Natürlich ist ein Stück, das von einem Gesangsworkshop handelt, ein Paradespielplatz für Martina Groß, die außerhalb des Theaters professionell singt. Auf der Bühne stand sie allerdings das erste Mal, was man ihrer Rolle, der überkorrekten Sieglinde Meyerlein, allerdings keine Sekunde anmerkte.

Jede Menge Energie brachten Lührssen, Groß und der Rest des Ensembles beim „Time Warp“ und anderen Einlagen auf die Bühne. Die eigentliche Handlung des Stückes bleibt da eher Beiwerk und liefert mit dem Setting „Amt“ den Grund dafür, dass Anzugträger und steife Hemden mit der Kraft der Musik aus sich herauskommen können. Dass sich der Workshop im Büro von Gerhard Schmidtkowski (der zuverlässige Matthias Razetti, wieder mit Bleistift-Schnurrbart) abspielt liefert dabei einen Großteil der Komik, der tut sich nämlich mit dem Workshop am schwersten von allen und hätte eigentlich lieber seinen unaufgeregten Berufsalltag zurück. Nach dem kurzweiligen Stück wurden gar Rufe nach einer Zugabe laut. Kurzerhand gab es den „Time Warp“ noch einmal.

„Amtsnoten“ lohnt den Bürobesuch im Gut Sandbeck allemal. Die nächste Aufführung gibt es am Sonntag, 20. Oktober, um 16 Uhr. Weitere Termine stehen auf theater-in-ohz.de.

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