Seit 2017 gibt es in der Oberschule Ronzelenstraße das Projekt „Bewegte Schule“. Seit kurzem werden Schüler als Bewegungscoaches ausgebildet
Projekt bewegte Schule
Die Schulzeit verbinden die meisten mit unbequemen Stühlen und Kreidetafeln. In den Klassenzimmern der Oberschule Ronzelenstraße, zeigt sich ein anderes Bild. Während einige Schülerinnen und Schüler an ihrem Schreibtisch sitzen, verfolgen andere den Unterricht auf Ergometern. Diese Möglichkeit, dem Unterricht zu folgen, läuft unter dem Lehransatz „Bewegte Schule“ und wurde jetzt durch Bewegungscoaches erweitert.
Seit 2017 wird die „Bewegte Schule“ umgesetzt und durchgängig wissenschaftlich begleitet. „Die Studien zeigen deutliche Ergebnisse“, sagt Sportkoordinator der Oberschule Ronzelenstraße, Harald Wolf. Schülerinnen und Schüler wären konzentrierter, hätten mehr Freude am Unterricht und würden den Schulalltag ausgeglichener bewältigen.
„In meiner Inklusionsklasse habe ich gemerkt, wie sehr sich auch das Sozialverhalten verbessert hat“, sagt Schüler Eser Seker, „wenn man nach der Pause seine überschüssige Energie loswerden kann, sind alle viel entspannter.“ Zudem haben sich seine Noten dank des Angebots verbessert, meint Seker. Aus seiner Klasse haben sich deutlich mehr Schülerinnen und Schüler für die gymnasiale Oberstufe qualifiziert, als im Durchschnitt, bestätigt Sonderpädagoge Dirk Baumgartner.
Bewegungscoaches ausgebildet
Die soziale Komponente sei auch bei den Bewegungscoaches wichtig, erklärt Harald Wolf. Bis zu fünf Schülerinnen und Schüler werden pro Klasse ausgebildet, um für ihre Mitschüler kleine Übungen anzuleiten. Diese sollen, je nach Bedarf, für Aktivierung, Entspannung oder Konzentration sorgen. Außerdem würden die teilnehmenden Schüler bereits früh lernen, wie sich Gruppen anleiten und motivieren lassen. Rund 60 Kinder und Jugendliche wurden bereits zu Coaches ausgebildet.
Seit Beginn wird das Projekt von der AOK Bremen unterstützt. „Wir wollen unbedingt andere Schulen dafür gewinnen, dieses Projekt ebenfalls umzusetzen“, erklärt Olaf Woggan, Vorstandschef der AOK Bremen/Bremerhaven. 80 Prozent der Kinder in Deutschland würden sich nicht genug bewegen, sagt Woggan.
„Wir müssen sie also dort abholen wo sie viel Zeit verbringen, in der Schule.“ „Ein gesunder Körper ist der erste Baustein für einen gesunden Geist“, schließt Wolf. Bewegung und Lernen gehöre zusammen, er hofft dass viele Schulen in der Umgebung der Sportschule Ronzelenstraße folgen.