Farbklang Holz – 100 Jahre Hans Georg Müller heißt das Thema der Kabinettausstellung im Haus im Schluh. Die beiden Töchter des 2018 verstorbenen Künstlers, Berit Müller (links) und Kristina Lohse, führen hier durch die kürzlich eröffnete Ausstellung. Foto: Fricke Farbklang Holz – 100 Jahre Hans Georg Müller heißt das Thema der Kabinettausstellung im Haus im Schluh. Die beiden Töchter des 2018 verstorbenen Künstlers, Berit Müller (links) und Kristina Lohse, führen hier durch die kürzlich eröffnete Ausstellung. Foto: Fricke
Worpswede

Kabinettausstellung „Farbklang Holz“

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Haus im Schluh zeigt Winterausstellung mit ausgewählten Intarsien, Möbel und vieles mehr

Das Lebenswerk des Enkels von Heinrich und Martha Vogeler, Hans Georg Müller, 1924 in Worpswede geboren, ist zurzeit in der Winterausstellung im Haus im Schluh zu sehen. Bis ins hohe Alter von 90 Jahren war Müller kreativ tätig, er starb 2018. Seine Töchter, Berit Müller und Kristina Lohse, die das bedeutende kulturelle Haus im Schluh betreiben und hüten, präsentieren zum 100. Geburtstag ihres Vaters eine vielfältige Kabinettausstellung.

Vom Tischler zum Künstler

Müller hatte seine Kunsttischler-Ausbildung bei den Vereinigten Werkstätten in Bremen als Jahrgangsbester abgeschlossen. 1947 studierte er einige Semester Architektur in Bremen. Um seine Familie zu ernähren, erbaute Müller 1950 auf dem Gelände des Schluh seine erste kleine Tischlerei. Mit seinem zeitlosen Möbeldesign und großformatigen Holz-Intarsien bewies er künstlerisches Talent.

Er erhielt 1958 den Bayrischen Staatspreis mit Goldmedaille für eine Sitzmöbelserie mit Lederbespannung und den Niedersächsischen Staatspreis für seine Intarsien-Kunst. Als Innenarchitekt für einen anspruchsvollen Kundenkreis und als Gewinner zahlreicher Wettbewerbe für Kunst am Bau vergrößerte er seine Werkstatt und Mitarbeiterzahl kontinuierlich und wurde ein begehrter Ausbilder für das Tischlerhandwerk. 2016 übergab Müller den Betrieb an seinen Großneffen Kristen Müller.

Persönliche Verbindung zum Haus im Schluh

Müller fühlte sich im Auftrag seiner Großmutter Martha Vogeler verpflichtet, „sich um den Schluh zu kümmern“. Er verhalf der kulturellen Institution zu stetiger Weiterentwicklung. Berit Müller und Kristina Lohse berichteten zur Ausstellungseröffnung von der Entstehung einiger großrahmiger Holz-Intarsien und wie in der Werkstatt gearbeitet wurde. Zum Beispiel das 2009 entstandene großformatige Intarsien-Bild „James Joyce, Ulysses June 16 1904 8.oo pm“.

Der gleichnamige Roman über einen Dubliner Anzeigenverkäufer hatte den Künstler tief bewegt und es entstand das großformatige Intarsien-Bild mit interessanten Szenen. Zu den Exponaten zählen unter anderen ein Intarsien-Schrank für ein Damenzimmer mit Pfauenfeder-Dekor sowie ein Architekturmodell aus der Studienzeit.

Die Ausstellung „Farbklang – 100 Jahre Hans Georg Müller“ im Haus im Schluh, ist bis zum 9. März zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

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