Die Schönheit und Kraft Worpswedes hat der Barlachpreisträger Alexander Dettmar von frühester Jugend an künstlerisch verarbeitet. „Worpswede ist für mich ein besonderer Ort“, gesteht der Künstler im Gespräch zur Winterausstellung in der Kunsthalle. „Ich fühle mich als Ur-Worpsweder“, so Dettmar.
Häuser, die wie individuelle körperhafte Wesen eine Geschichte zu erzählen haben, faszinieren ihn. Oft kreist sein Schaffen um die typisch norddeutsche Architektur. So präsentiert Dettmar Bilder von Gebäuden in norddeutschen Städten, wie Flensburg, Hamburg und Bremen.
Der rote Backstein fasziniert den Maler und die Farbe Rot entdeckt der Betrachter in fast allen Bildern. „Als schöne, herzerwärmende Winterausstellung“, bezeichnet die künstlerische Leiterin der Kunsthalle, Cornelia Hagenah, die Arbeiten von Alexander Dettmar.
Nach seinen Erfolgen in Metropolen wie New York und Paris zieht es den Künstler immer wieder zurück in seine Heimat rund um Worpswede und ins Teufelsmoor. Einige seiner Motive sind auch hier entstanden, entdeckt der Betrachter der Winterausstellung. Diese zeigt ausgewählte Arbeiten, die malerisch kraftvoll den Bogen zwischen Worpswede, Amsterdam und Paris spannen.
Dieser Bogen war schon für die erste Worpsweder Künstlergeneration bestimmend, allen voran für Paula Modersohn-Becker, Bernhard Hoetger sowie für den Dichter Rainer Maria Rilke. In Form und Farbe reduziert, in sich ruhend, berührt Dettmars Kunst die Sinne.
Menschenleere Straßen und Häuser nimmt Dettmer in individueller Wahrnehmung und starker Vereinfachung auf, setzt Farbflächen aneinander und beschränkt sich auf erdige Farbtöne. Helle, sonnendurchflutete Bilder von Städten in Italien entstanden in Gelb- und Rottönen bei längeren Aufenthalten in Rom. „Ich glaube an die Kraft der Farben“, sagt der Künstler.
Dettmar, Jahrgang 1953, erhielt 1995 den Ernst-Barlach-Preis und ist heute einer der wenigen „Pleinairmaler“, der zu jeder Jahreszeit direkt vor dem Motiv arbeitet. Mit oder ohne Staffelei fühlt er sich beobachtend und malend in die verschiedenen Orte und Objekte ein. Seine Bilder wirken wie Antworten auf der Suche nach Ruhe und Einfachheit in der Welt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 9. März in der Worpsweder Kunsthalle in der Bergstraße 17: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Künstlerführungen werden für Sonntag, 8. Dezember, Sonntag, 26. Januar, Sonntag, 23. Februar jeweils um 15 Uhr angekündigt.