Hanns-Ulrich Barde, Chef des Bremer Sportgartens, bekam am Mittwoch den Verdienstorden der Bundesrepublik, persönlich vom Bundespräsidenten.
Verdienstorden zum Tag des Ehrenamtes
Dass ein Bremer von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin geehrt wird, kommt nicht alle Tage vor. Dass derjenige dann auch noch im selben Atemzug wie die ehemalige Olympionikin Franziska van Almsick genannt wird, noch seltener. Die Rede ist von Ulrich Barde, dem Vorsitzenden des Sportgartens Bremen.
Seit über 30 Jahren ist Barde beim Sportgarten aktiv, welchen er 1997 eröffnete. Nur zwei Jahre nach der ersten Idee. Auf Anregung des Viertel-Parlaments wollte Barde eine öffentliche Infrastruktur für Kinder und Jugendliche schaffen, die es ihnen ermöglicht, auch außerhalb von Vereinsmitgliedschaften Sport zu treiben.
Aushängeschild für offene Kinder- und Jugendarbeit
Die Bedeutung des Sportgartens ist seitdem immer weiter gewachsen, längst gilt er als einer der größten und wichtigsten Orte der offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt.
Am Mittwoch wurde Barde im Schloss Bellevue von Bundespräsident Steinmeier für sein jahrelanges Engagement zum Tag des Ehrenamtes mit dem Verdienstorden geehrt.
„Die Auszeichnung beziehe ich nicht auf mich, sondern den gesamten Sportgarten und das Team, welches seit Jahren Lebenswelten verbessert“, erklärt Barde. Bundespräsident Steinmeier spracht in seiner Laudatio davon, dass Barde „einen wichtigen Beitrag zur körperlichen, sozialen und geistigen Entwicklung junger Menschen beitrage. In Bezug auf die Preisträger sagte Steinmeier: „Sie öffnen Türen für Menschen, für die sie viel zu oft verschlossen bleiben.“
Wenn Barde auf die Geschichte des Sportgartens zurückblicke, gebe es unendlich viele Highlights, erklärt er. „Der One Nation Cup, der von Bremen aus in die Türkei, Japan oder Südafrika gekommen ist, ist nur eines davon.“ Wichtig zu betonen sei, dass der Sportgarten für weit mehr als nur für Sport stehe.
Integration und soziale Komponenten gehören dazu
Die Akademie des Sportgartens leistet mit Spiel und Sport insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen einen wichtigen Beitrag zur körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung junger Menschen.
Ein besonderes Augenmerk legt Barde noch auf die Nacht der Jugend. Sein Engagement bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht lobt auch der Bundespräsident. Insbesondere in diesem Jahr am 5. November, als die USA gewählt hatte und in Deutschland die Regierung zerfiel. Es wäre schön gewesen, so viele junge Menschen zu sehen, welche für Demokratie einstehen.
Hoffen auf eine bessere Zukunft
Mit Blick auf die Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit wünscht Barde sich eine bessere Zukunft. Jedes Jahr aufs Neue sei es ein Kampf, Gelder für den Fortbestand der Projekte zu bekommen. „Ich hoffe, dass in Bremen das Potenzial überall gesehen wird, auch durch diesen Preis.“
Neben Barde wurden noch 16 weitere Personen für ihr Ehrenamt geehrt. Darunter auch Prominente wie Franziska von Almsick oder der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Kaweh Niroomand. „Dass der Sportgarten auf diesem Level gesehen wird, ist toll“, schließt Barde.